Made with MAGIX Reisebericht 16. August - 4. Oktober 1999 Teil 1: Castilla y León Von Karlsruhe nach Madrid - Bertram Von Dresden nach Madrid - Regine El Escorial Von El Escorial nach Segovia Segovia Von Segovia nach Soria Soria Durch Naturparks nach Burgos Burgos Auf dem "Camino de Santiago" nach Palencia Palencia und Valladodid Von Valladolid nach León León Durch das Kantabrische Gebirge nach Zamora Zamora Durch die Agrarsteppe nach Salamanca Salamanca Mit einem Abstecher nach Portugal in die Sierra de Gredos Wanderung in der Sierra de Gredos Ávila Auf dem Rückweg nach Madrid Auf Wiedersehen... Von Karlsruhe nach Madrid - Bertram Die Idee war, dass ich mit dem Bus voraus fahre, mir dabei Zeit lasse und nicht die teuren Autobahnen in Frankreich und Spanien  nehme, sondern auf Landstraßen bleibe. Das so gesparte Geld ergibt dann Regines Flugticket, und wir haben auch noch 4-5 Tage von ihrem Urlaub gespart. Abfahrt war am Montag, 16. August, nachmittags gegen 15 Uhr. Auf der A-5 bis zum Dreieck Neuenburg, dann im Elsass auf der  französischen Autobahn A-36 bis Burnhaupt, denn ab dort kostet sie Maut. Durch die Franche-Comté (Belfort, Vesoul, Gray) ging es  nach Dijon im Burgund. Hier übernachtete ich nach 413 km auf einem Innenstadt-Parkplatz. Das Wetter war fast nur regnerisch mit  teilweise kräftigen Schauern. Schon um 6.30 Uhr fuhr ich am nächsten Morgen weiter. Über Autun, Decize (beide noch Burgund), Vallon-en-Sully (Auvergne), Le  Châtre, Argenton-sur-Creuse (Centre) führte der Weg in Hauptrichtung West-Südwest, ab La Trimouille (Poitou-Charentes) fast genau  nach Süden. Nach Bellac (Limousin) und Mont-de-Marsan (Aquitaine) erreichte ich gegen 23.30 Uhr die Vorpyrenäen-Stadt Pau - an  diesem wettermäßig sehr wechselhaften Tag hatte ich in 17 Stunden 840 km auf fast LKW-freien Nebenstraßen zurückgelegt. Auch in Pau verbrachte ich die Nacht auf dem zentralen Platz, sodass ich am nächsten Morgen gleich ein Café aufsuchen konnte. An  diesem Tag war der Grenzübertritt nach Spanien geplant. Nach Oloron, vorbei am Pic du Midi d′Ossau (2.884 m NN), folgte der  Aufstieg zum Puerto del Portalet (1.794 m NN), der die Grenze zu Spanien darstellt. Das Wetter war herrlich - wolkenlos, strahlender  Sonnenschein und 15 °C. Die erste spanische Region war Aragón, zunächst jedoch nur im Transit: Über deren Orte Sabiñánigo, Huesca, Zaragoza und  Calatayud erreichte ich per Schnellstraße, größtenteils Autovía, die Zielregion.  Vor dem ersten Ort der  Region CASTILLA-LEÓN - Provinz Soria  fuhr ich bei Granja de San Pedro für eine kleine Rast (mittlerweile waren es 35 °C) auf einen Feldweg ab, dabei fand ich schon die  ersten interessanten Pflanzen und Tiere. Dieser Feldweg führte auch weiter nach Santa María de Huerta, wo man von einem Hügel  einen schönen Blick auf den Ort mit seinen z. T. verfallenen alten Bauernhäusern und Stallgebäuden hat. Hauptattraktion ist das 1162  von Alfonso VII. gegründete Zisterzienserkloster (monasterio cisterciense), dessen Kirche und viele andere Teile allerdings aus dem  17. und 18. Jh. stammen. Das Kloster wurde 1835 verlassen und verfiel. 1930 bezogen es die Zisterzienser neu und begannen mit der  Restauration. Im Klosterhof steht eine Miniatur-Nachbildung der Anlage - d a s sieht lustig aus!  Von meinem Aussichtshügel sah ich in der Ferne schon eine interessant wirkende Burgruine und beschloss dorthin zu fahren. Das  Dorf heißt Montuenga de Soria: die arabische Burg war allerdings zu sehr verfallen, um sie genauer zu erkunden; auch ist sie in  keinem Reiseführer erwähnt - aber von weitem ist sie dennoch beeindruckend. Da ich keine Lust mehr auf Schnellstraßen und Raser hatte, nahm ich die alte N-IIa, die nahezu parallel zur neuen Autovía N-II  verläuft. Ich bin diese Straße in der Gegenrichtung auch schon mal gefahren, und zwar 1980 mit meinem Freund Michael ‚Astro′  Porzelt auf dem Heimweg von Madrid nach meiner ersten eigenständigen Auslandsreise (damals gab es die autovía noch nicht). Von  Arcos de Jalón bis Jubera führt die N-IIa durch eine Schlucht - die Gargantas del Río Jalón mit dem Ort  Somaén, der schön an einem Hang liegt. Vom Ausgang der Schlucht hat man direkten Blick zu der  mittelalterlichen Stadt Medinaceli (1.160 m NN, 725 Ew.) auf einer Hügelspitze. Dabei handelt es sich um  eine keltiberische Gründung (ca. 200 Jahre v. Chr.). Heute sind noch Reste aus der Römerzeit erhalten,  darunter der einzige dreibogige Triumphbogen in Spanien aus dem 2. oder 3. Jh. Auch sonst besitzt  Medinaceli ein malerisches Ortsbild mit vielen alten, z. T. verfallenden Häusern. Wichtigste Kirche ist die  Stiftskirche Colegiata de Santa María.  11 km westlich liegt die prähistorische Siedlung Ambrona mit einem Museo Paleontológico. Schon von  weitem kann man einen Elefanten sehen - ja wirklich! Aber es handelt sich nur um ein von weitem sehr echt wirkendes  Ganzkörpermodell von Elephas namadica (für Nicht-Lateiner: Ur-Elefant, Jung-Pleistozän) dessen Skelette hier ausgegraben wurden.  Auch heute noch finden Ausgrabungen statt; es war gerade ein Bus des Geologischen Instituts der Universität von Madrid da, mit  einer Studentengruppe, die hier beim Transport schwerer Felsbrocken bzw. beim Herauspräparieren feinster Versteinerungsstrukturen aus den Felsen hautnah praktische Erfahrungen sammelte. Die bekommen dann vielleicht nach dem Studium wenigstens einen Job  auf dem Bau - in Spanien sind die Berufsaussichten für Biologen/Geologen nämlich auch nicht besser als hierzulande. Ich fuhr an diesem Abend noch ein paar Kilometer weiter in die Region CASTILLA - LA MANCHA - Provinz Guadalajara  Nach 448 km übernachtete ich in Sigüenza (982 m NN, 5.500 Ew.; sprich: Siguenza), einer ebenfalls keltiberischen Gründung, um mir  gleich am Morgen die Stadt am Río Henares anzuschauen. Ich wurde von Gesang (!) geweckt, und als ich durch meinen Vorhang  linste, sah ich eine ganze Meute durch die Straße ziehen, vorneweg ein Pastor mit Megaphon, der den Vorsänger übernahm. Später  fand ich dann heraus, dass die Gläubigen von der Kathedrale zur Kirche Santa María la Vieja (vermutlich die ursprüngliche  Kathedrale) und zurück zogen. Dabei durchquerten sie auch den Almadena-Park, an dem ich mein Nachtquartier bezogen hatte.  Sigüenza besitzt eine Plaza Mayor, an der sowohl die spätromanische Kathedrale (12.-14. Jh.), die fast wie eine Festung wirkt, als  auch das Rathaus (ayuntamiento) zu finden sind. Das Castillo aus dem 12. Jh. dient heute als Parador - ich habe es nicht besucht.  Durch eine schöne Tallandschaft mit weiten Feldern ging es nun weiter, zunächst nach Palazuelos mit erstaunlich gut erhaltener  Stadtmauer und daran angebautem Castillo (15. Jh.). Es folgten noch einige kleine Dörfer, die teilweise in keiner Karte verzeichnet  sind; danach erreichte ich Atienza (1.169 m NN, 500 Ew.), im Mittelalter wichtiger Handelsplatz, ein typisches kastilisches Dorf zu  Füßen einer Burg, das unter dem besonderen Schutz von König Alfons VIII. stand, weil die Einwohner ihm 1162 halfen seinen Thron  zu bewahren, den ihm sein Onkel Fernando II. von León und Aragón streitig machte.  In der Sierra de la Bordera gibt es riesige Viehweiden, auf denen Rinder und Pferde ein anscheinend paradiesisches Freiland-Leben  führen - das Herz eines Öko-Freaks schlägt bei solch einem Anblick höher! Leider findet man aber auch in Spanien immer häufiger  Massentierhaltungsanlagen; das war vor EU-Zeiten kaum üblich, aber seit Spanien - einer der Hauptnutznießer von EU-  Landwirtschaftssubventionen - Mitglied der EU wurde, lohnt sich die extensive Weide-Haltung nicht mehr. Doch hier in der Sierra de la  Bordera scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist Hiendelaencina: kleine  steinplattengedeckte Häuser, hölzerne Viehställe und Pferche, vor dem Ort bäuerliche Gemüsegärten, etwas weiter kleine Äcker,  Wiesen und Weiden; hier sind die EU-Gelder offenbar noch nicht angekommen. Eine Bilderbuch-Festung überragt Jadraque (832 m  NN): Burg des Cid oder Castillo de Osuna genannt, erbaut um 1500 von Kardinal Mendoza auf dem "vorzüglichsten Hügel der Welt".  Das Tal des Río Henares ist in eine flache Kalktafel hinein erodiert, deren Reste als Inselberge aus der Ebene aufragen. An einem  dieser Zeugenberge liegt das mittelalterliche Städtchen Hita (876 m NN), das teilweise noch von einer in Resten erhaltenen  Stadtmauer umgeben ist. Der Ort Torija (964 m NN) besitzt eine Templer-Burg aus dem 13. Jh., die in jüngerer Zeit wieder aufgebaut wurde und mit ihren  zackenbekrönten Türmen eine eigenartige Wirkung besitzt. Mir fielen auch die recht große alte und die gigantische neue Getreidesilo-  Anlage von Torija ins Auge, die heute wie moderne Kathedralen den Ort als größte Gebäude beherrschen; die ganze Gegend hier  dient dem Getreideanbau, was auch an den ausgedehnten Ackerflächen sichtbar wird. Inmitten dieser Agrarlandschaft liegt die Provinzhauptstadt Guadalajara (641 m NN, 67.000 Ew.), eine iberische Gründung, deren  Namen auf das arabische Quad al-Hadschara ("Fluss aus Steinen") zurückgeht. Besonders unter dem mächtigen Adelsgeschlecht der Mendoza erlangte die Stadt großen Einfluss als deren Machtzentrum. Heute ist Guadalajara aufgrund der Nähe zu Madrid (55 km) zur  Satellitenstadt degradiert. Aus ihrer großen Geschichte sind noch etliche sehenswerte Baudenkmale erhalten. Eindrucksvollstes  Beispiel stellt der Palacio del Duque del Infantado (Prinzenpalast) dar, der unter den Mendozas 1461-1480 von dem französisch-  stämmigen Architekten Juan Guas unter Verwendung spätgotischer und mudéjarer Stilelemente errichtet wurde. Nach 173 Tageskilometern suchte ich hier einen Supermarkt auf, dessen Parkhaus sogar für meinen Bus hoch genug war! Nach  beinahe vier Tagen hatte ich meine von zuhause mitgebrachten Vorräte fast völlig aufgebraucht und der Einkauf war dringend nötig.  Ich übernachtete im Stadtzentrum, um gleich am nächsten Morgen auf Besichtigungstour zu gehen.  Danach ging es weiter auf der im Ausbau zur Schnellstraße nach Cuenca und Albacete befindlichen N-320, um dann aber  glücklicherweise auf die noch nicht verbreiterte und begradigte, durch Bergland führende CM-2006 nach Pastrana (800 m NN)  abzubiegen. Die Hauptsehenswürdigkeiten dieser ehemaligen Herzogsstadt gaben leider nichts her: Der an der Plaza de la Hora   (Platz der Stunde) gelegene Palacio Ducal de Mendoza (Herzogspalast) war wegen Renovierung in Planen gehüllt. Hier hielt Felipe  II. die Prinzessin Eboli ihre letzten fünf Lebensjahre gefangen; sie durfte sich nur eine Stunde täglich am Fenster des danach  benannten Platzes zeigen. In der aus dem 16. Jh. stammenden Colegiata de la Asunción (Stiftskirche) kann man vier gotische  Wandteppiche aus dem belgischen Tournai bewundern, die die Eroberung Arzilas und Tangers durch Alfonso V. von Portugal im Jahr  1471 zum Thema haben. Auch hier kam ich zu kurz bzw. zu spät - Siesta der Kirche.  Kurz hinter Pastrana führte mich der Weg ins Flachland der Río-Tajo-Niederung mit endlosen Getreidefeldern. Hier war dann auch die  Grenze zur  Region und Provinz MADRID  Auf ein größeres Stück begleitet die Straße den Río Tajo, sodass ich nach einigem Suchen bei Buenamesón einen idealen Badeplatz  im Schutze des Galeriewaldes, eine Seltenheit in der ansonsten fast baumlosen Ebene, fand. Es war einfach herrlich, ein paar  Runden zu schwimmen. Die Straße entfernt sich dann wieder vom Fluss und durchquert ein Hügelland bei Colmenar de Oreja. Hier ist  die Landschaft kleinräumig gegliedert; die Ackerflächen werden immer wieder von Macchia- und Garrigue-Riegeln unterbrochen, in  denen es von Heuschrecken und Zikaden nur so zirpte - für mich war das eine akustische Wohltat!  In Colmenar de Oreja (761 m NN) selbst suchte ich nach der Iglesia Parroquial de Santa María la Mayor, fand aber zuerst kaum in  den Ort rein, dann die Kirche nicht und zu schlechter Letzt fast nicht mehr heraus; so verließ ich diese Kleinstadt unverrichteter Dinge.  Der nächste interessante Ort war Chinchón (753 m NN, 4.000 Ew.). Etwas außerhalb der Kernstadt fand ich einen Parkplatz, zufällig  genau neben einer Sehenswürdigkeit, der massiven, einschiffigen Iglesia Parroquial de la Asunción. Sie wurde 1537 in gotischem  Stil als Kapelle der Grafen begonnen und 1626 im Renaissance-Stil vollendet. Von hier stieg ich den Hügel hinab zur Plaza Mayor, sie  gilt als das beste Beispiel eines Marktplatzes mit Arkaden in Kastilien. Der Grundriss ist unregelmäßig und die bedeckten Gänge und  Loggien geben dem Platz ein einmaliges Aussehen und eine unverwechselbare Atmosphäre. Im Sommer dient dieses Kleinod als  provisorische Corrida (Stierkampfarena), und auch bei meinem Besuch war ein Pferch aus Holzbalken aufgebaut; mir gefiel besonders der Brunnen am Rande des Platzes. Nach der Besichtigung von Chinchón das gleiche Theater wie in Colmenar: ich fand kaum noch aus dem Ortsteil heraus und von dem  Hügel herunter, wo mein Parkplatz war - alles verbaut, Einbahnstraßen, Treppen, Feldwege... Letztlich war ich aber dann doch  erfolgreich und konnte meine Fahrt fortsetzen.  Bei Titulcia machte ich Siesta am Río Jarama, um kurz vor Sonnenuntergang über Arganda nach Alcalá de Henares (587 m NN,  163.000 Ew.) zu fahren, wo ich dann auch nach 221 Tageskilometern übernachten wollte. Es war Freitagabend 21 Uhr, als ich dort  ankam, und die ganze Stadt voller Leute, zu Fuß und - viel schlimmer - mit dem Auto! Es war ein Trubel und ein Gedränge, kein  einziger Parkplatz zu finden. So verließ ich die Kernstadt wieder, um in einem Industriegebiet zu nächtigen. Das war ganz i. O. bis auf  die vorbei rasenden Autofahrer, das immer wieder automatisch aufleuchtende Licht an einer Fabrikhalle und das Ablassgeräusch von  (hoffentlich nur) Dampf oder Pressluft in der Nähe. Gegen 3 Uhr wurde ich wach, fuhr dann wieder in die City - und fand nur mit Mühe  einen freien Parkplatz, denn die Leute schickten sich eben gerade so an, endlich nach Hause zu gehen. An Schlaf war jedoch nicht  mehr zu denken, denn bis zum Sonnenaufgang gegen 6 Uhr war Völkerwanderung an meinem Bus vorbei angesagt! Als es endlich hell wurde, machte ich mich auf die Socken, um die Stadt bis 9 Uhr (ab da sollten alle Innenstadt-Parkplätze wieder  Gebühren kosten) genauer vor die Linsen (Augen, Foto, Video) zu bringen. Zuerst fielen mir die vielen Störche auf den Großstadt-  Dächern auf - es war einfach unglaublich und wirklich faszinierend: In Deutschland fast ausgestorben und nicht einmal mehr in  dörflicher Umgebung vorkommend, und hier inmitten der Stadt! Tja, bei uns wird auch noch der letzte Winkel irgendwie genutzt und  reglementiert, selbst für Brachflächen gibt es Vorschriften!!! Alcalá de Henares war als ‚Complutum′ schon unter den Römern eine  bedeutende Stadt; die Mauren nannten es ‚Al-Kala-en-Nahr′, woraus sich der heutige Name entwickelte. Lange Zeit war hier die  Residenz vieler spanischer Könige und Alcalá somit Hauptstadt. Die 1498 von Kardinal Ximénez de Cisneros gegründete Universität  erlangte internationales Ansehen, besonders durch die 1517 veröffentlichte erste mehrsprachige Bibel ‚Biblia Complutensis′. 1836  wurde die Universität nach Madrid verlegt und erst seit jüngerer Zeit ist Alcalá wieder Universitätsstadt. Die alte Universität Colegio de  San Ildefonso mit ihrer plateresken Hauptfassade von 1543, eine der schönsten ganz Spaniens, stellt die Hauptsehenswürdigkeit der  Stadt dar. Beeindruckend soll auch das in der benachbarten Iglesia de San Ildefonso befindliche Grabmahl Kardinal Cisneros sein,  was ich aufgrund der frühen Stunde leider nicht überprüfen konnte. Der Hauptplatz heißt nicht, wie sonst üblich, Plaza Mayor, sondern  Plaza de Cervantes, hier steht auch ein Cervantes-Denkmal. Der Autor des berühmten ‚Don Quijote′, Miguel de Cervantes Saavedra,  wurde nämlich in Alcalá geboren, und es gibt auch ein Museo Casa de Cervantes, allerdings nicht sein Geburtshaus, sondern ein  Nachbau an etwa der Originalstelle. Nach meiner Tour durch Alcalá de Henares war der Flughafen von Madrid Barajas das nächste Ziel. Da Regine erst gegen 19 Uhr  landen sollte, hatte ich noch viel Zeit. So ging ich erst mal ins größte Einkaufszentrum Europas am Rande der Madrider  Satellitenstadt Torrejón de Ardoz, um Vorräte für das kommende Wochenende und die folgenden Tage zu bunkern: Getränke,  Teigwaren, Konserven, Dauerwürste, Zwiebeln, Kartoffeln ....; ich fand auch ein schönes (spanisches) Buch über spanische  Nationalparks. Da die letzten Tage ziemlich anstrengend waren, beschloss ich heute kleines Programm zu fahren (eigentlich wollte ich nach Madrid  rein). Die Gegend östlich von Madrid wird im Reiseführer Natur - Spanien von Roberto Cabo, 1991 als sog. Nebenreiseziel erwähnt:  "Das Gebiet südöstlich von Madrid, zwischen N-III und N-IV ähnelt mit seinen trockenen Lehm- und Gipsböden einer Halbwüste. Bebauung,  Abfallausbringung und landwirtschaftliche Erschließung haben in den letzten Jahren stark zugenommen. ... Durch diese Steppenlandschaft  fließen der Manzanares- und der Jarama-Fluss. Kleine flussbegleitende Wäldchen aus Weiden, Eschen und Pappeln geben der grauweißen  Landschaft einige grüne Farbtupfer ... Nordöstlich des Flughafens von Madrid, zwischen den Orten Belvis de Jarama und Fuente el Saz, sind  einige Kiesgruben entstanden...." Seit das Buch geschrieben wurde hat sich viel verändert, die Kiesgruben habe ich nicht mehr gefunden, möglicherweise wurden sie  zur Gewinnung von Gewerbeflächen zugeschüttet. Da ich keine Lust hatte, ca. 40 km in den heute bestehenden Parque regional del  Sureste zu fahren, suchte ich mir ein stilles Plätzchen für den Rest des Tages, was in der dicht be- und vor allem zersiedelten Region  um Madrid nicht sehr einfach war. Schließlich wurde ich auf dem Hochwasserdamm des Río Jarama beim Ort Belvis de Jarama  fündig. Gegen 18 fuhr ich dann zum Flughafen Madrid-Barajas, um Regine in Empfang zu nehmen.  Von Dresden nach Madrid - Regine  Am Samstag, 21. August, regnete es in Dresden. Das Thermometer zeigte nicht mehr als 16 °C. Um 14.40 Uhr ging mein Flug von  Dresden nach Frankfurt/Main mit LH 4278, einer Boeing 737. Der Weiterflug nach Madrid mit einem Airbus A-320 erfolgte 16.55 Uhr  mit 30 min Verspätung über Niederoberstein - Luxemburg - Paris-Süd - Orléans - Limoges - Bordeaux - Pamplona - Madrid. In dem  Flugzeug waren zu 98 % Spanier. Kein Wunder, dass Bertram mich nicht auf Anhieb gefunden hat. Ich sah ihn im Madrider Flughafen  zuerst. Draußen erlitt ich fast einen Hitzeschock: gegen 19.30 Uhr waren es noch 37 °C; und das auf 600 m NN!!!