Made with MAGIX Reisebericht 16. August - 4. Oktober 1999 Teil 1: Castilla y León Von Segovia nach Soria  Gegen 11 Uhr verabschiedeten wir uns und fuhren auf der N-110 weiter nach Pedraza de la Sierra (470 Ew.). Das mauerumgürtete  kastilische Städtchen liegt auf einem Berg; ein schmales Stadttor erlaubt die Einfahrt in den Ort. Das Auto ließen wir - wie öfter in  solchen kleinen Orten - außerhalb der Stadtmauern stehen. Die schöne Plaza Mayor ist noch im alten spanischen Stil erhalten,  jedoch touristisch angehaucht. Die mächtige Burg thront auf einem riesigen Felsblock. Durch die Meseta, die zentralspanische Hochebene, wo es an der neugebauten Straße keine Parkmöglichkeit gab, kamen wir nach  Sepúlveda (1.032 m NN, 1.340 Ew.). Der Ort besitzt noch wohlerhaltene römische Befestigungen und mehrere romanische Kirchen.  An einer Schlucht entdeckten wir in einer Felswand Gänsegeier, die sich durch uns nicht stören ließen. Eine Besichtigung des  Castillos von Peñafiel (756 m NN, 5.000 Ew.) war nicht möglich, weil die Straße hinauf gerade neu gebaut wurde. Das 211 m lange,  im 10. Jh. von den Grafen von Kastilien gegründete großartige Castillo weist 12 runde Türme und einen 24 m hohen Bergfried auf.  Mitten in der Siesta erreichten wir den Ort Aranda de Duero (798 m NN, 31.000 Ew.). Die Kirche Santa María la Real, um 1500 von  Simon von Köln begonnen, besitzt eine besonders schöne Fassade mit einem isabellinischen Portal. Einen kostenfreien Parkplatz  gab es nicht. Wir bezahlten für eine halbe Stunde und hofften, dass die Kiche irgendwo in der Nähe sei... Sie war es, hatte aber  geschlossen, wie jede Kirche während der Siestazeit. In einer Bar tranken wir eine Horchata und wollten dann weiterfahren. Bertram  hatte beim Ausparken ganz schön zu tun, denn ein Lieferfahrzeug hatte uns "eingeparkt".  Da es sehr heiß war - gegen 17 Uhr immer noch 37 °C -, suchten wir den Stausee Embalse de Linares de Arroyo auf, in der  Hoffnung auf ein Bad. Aber der Stausee war sehr dreckig und von unserem Standplatz unter einem Baum ziemlich weit weg. Das  Problem allgemein: Aufgrund der großen Trockenheit in Spanien sowie der Nutzung der Flüsse für die Bewässerung der Felder, sind  fast alle Stauseen im Spätsommer ziemlich ausgetrocknet und die meisten Flüsse führen kein Wasser mehr. Auch der Stausee von  Linares de Arroyo hatte nur noch wenig Wasser. Also brachen wir auf und suchten uns einen anderen Platz. Es war nicht leicht, eine  Stelle am wasserreichen Fluss Duero zu finden, an der man die Möglichkeit hat, ins Wasser zu gehen. Entweder ist das Ufer so steil,  dass nur Angler zu ihren Fischgründen kommen, oder man findet keine Abfahrt von der Straße an den Fluss. Wir hatten Glück und  noch vor dem Abendbrot nahm Bertram ein Bad im kühlen Nass. Mir war der Einstieg viel zu steil. Ich traute mich nicht, in den Fluss  zu steigen, weil ich dachte, vielleicht komme ich da nicht mehr raus...  Im Dunkeln setzten wir später unsere Fahrt nach El Burgo de Osma fort und übernachteten dort nach 260 km auf einem großen  Parkplatz vor der Stadtmauer.  Am nächsten Morgen - es war stark bewölkt und nur 11 °C - stand die Stadtbesichtigung von El Burgo de Osma (850 m NN, 5.050  Ew.) auf dem Programm. In der Bar Uxama, wo wir einen Kaffee tranken, war der Barmann zu den Spaniern richtig freundlich, zu uns  eher muffig. Vielleicht sind die Leute morgens so launisch, weil sie so zeitig aufstehen müssen, schließlich war es erst 8.30 Uhr und  die Straßen leer. Wir sahen an der Plaza Mayor das Rathaus und das Hospital de San Agustín aus dem 17. Jh., dessen  Erkennungszeichen zwei wappengeschmückte Barocktürme sind. Die 1551 von Bischof Acosta gegründete Universität besitzt eine  platareske Fassade. Die gotischen Kathedrale, schönstes und bedeutendstes Bauwerk der Stadt, wurde im 12. Jh. im romanischen  Stil begonnen und ab 1232 gotisch fortgeführt. Der 72 m hohe barocke Glockenturm, Wahrzeichen der Stadt, ist im 18. Jh. vollendet  worden. Wir waren zu früh dran, um hineinzugehen. Gegenüber der Kathedrale stehen hübsche uralte Häuser.  Unsere Weiterfahrt in Richtung Soria führte uns nun nach Gormaz (958 m NN), wo sich die Reste einer einst gewaltigen arabischen  Burg aus dem 10. Jh. erheben. Hier oben wurde ebenfalls gebaut, aber die Aussicht auf die Hochebene war genial. Im Ort füllten wir  unseren Wassertank auf. Wasserquellen muss man nutzen, wie sie kommen, damit wir nicht wieder einen leeren Tank haben wie in  Pedraza. Auf der Suche nach einem Fotomotiv für das Castillo fand Bertram am Feldrand mehrere Wespenspinnen und anderes  Getier. Also, das muss man ihm lassen: einen Blick dafür hat er ja. Mir wäre nie aufgefallen, dass dort etwas im Gras sitzt!  Nächste Station war Berlanga de Duero (922 m NN). Der Ort ist heute noch von Mauern umschlossen. Hier besichtigten wir die  schöne Stiftskirche La Colegiata von 1530 und das großartige Castillo mit mächtigem Bergfried und zwei Mauerrringen. Als wir oben  auf dem Berg am Fuße des Castillos standen, sahen wir einen Mountainbiker mit seinem Rad den Berg zum Castillo hinauffahren.  Der hatte ganz schön zu tun, den steilen Hang hinaufzukommen.  Auf schönen alten Landstraßen kamen wir über den Ort Bordecorex, wo wir die Samenkapseln eines Leinfeldes im Winde wispern  hörten, nach Almazán (950 m NN). Das kleine, über dem linken Ufer des Río Duero gelegene Städtchen besitzt noch Reste alter  Mauern und Tore und mehrere, ursprünglich romanische Kirchen, die interessanteste: Iglesia de San Miguel. Es wehte immer ein  starker, fast orkanartiger Wind, die Temperatur lag jedoch bei 37 °C.  Und wieder waren wir abends auf der Suche nach einem Badeplatz am Río Duero. Es schien, als hätten wir Pech. Erst an der letzten  möglichen Stelle vor Soria, bei Ribarroya, klappte es. Der Fluss war hier recht flach und bildete einen kleinen Arm, in dem die  Strömung nicht ganz so stark war. Hier konnten wir im Wasser plantschen (zum Schwimmen war es dann doch zu flach) und Haare  waschen auf eine neue Art: einfach untertauchen und rubbeln. Es wurde ein gemütlicher Abend mit einem schönen Sonnenuntergang. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bewältigten wir die letzten 15 km nach Soria, immer vor der Gewitterfront her, die über der Sierra de  Guadarrama wütete. Unsere Vermutung: diese Nacht würde es regnen. Wir übernachteten in Soria vor einem Friedhof nach 154  Tageskilometern. Gegen 22.10 Uhr brach ein orkanartiger Sturm los, dass wir dachten, das Auto fliegt weg. Aber es regnete nicht und  auf über 1.000 m Höhe waren es noch 31 °C!  Soria Morgens schien die Sonne wieder; es waren schon 28 °C, aber sehr schwül. Soria (1.063 m NN, 32.000 Ew.)  war im Mittelalter eine wichtige Grenzstadt an der Duero-Linie, die das christliche vom maurischen Spanien  trennte. Für heutige Verhältnisse ist sie relativ wenig entwickelt.  Bei der Stadtbesichtigung sahen wir die Catedral de San Pedro (12./16. Jh.), die u. a. ein platareskes Portal  besitzt. Die Iglesia de Sto. Domingo aus der zweiten Hälfte des 12. Jh. zeigt die schönste romanische  Kirchenfassade der Provinz Soria. Der Figurenschmuck des Portals gibt Szenen aus der Schöpfungs- und  Heilsgeschichte wieder. Eine Plaza de Toros, eine Stierkampfarena, findet man in fast jedem Ort - auch  wenn er noch so klein ist. Kurze Erholung im Parque Municipal Alameda de Cervantes. Unser Eindruck von  Soria: es ist eine hässliche, stinkende und dreckige Stadt, ähnlich Ciudad Real (Castilla - La Mancha, Frühjahr 1999), aber nicht ganz  so schlimm. Durch Naturparks nach Burgos  Über landschaftlich sehr schöne Straßen, auf denen man leider nirgendwo anhalten konnte, fuhren wir später weiter. Der Embalse de  la Cuerda del Pozo (1.100 m NN) war interessant: Aufgrund des niedrigen Wasserstandes waren wir in der Lage, die ehemalige  Landschaft auszumachen: aus dem Wasser ragten ein Kirchturm und eine noch halbwegs erhaltene Fabrik. Wie an jedem Wasser  trafen wir auch hier den "Normalspanier" bei einem der Lieblingshobbys - Angeln. In Vinuesa füllten wir unsere Nahrungsmittelvorräte auf, denn die sahen nur noch mager aus. Danach durchquerten wir das Reserva  nacional de Urbión. Hier waren wir endlich einmal allein und konnten in Ruhe auf einem Waldweg in 1.650 m Höhe picknicken. Das  Problem unserer Tour: Wenn man eine schöne Stelle für eine Pause gefunden hatte, dauerte es nicht lange und mindestens ein  Spanier hält sich in der Nähe auf. So zum Beispiel an der Laguna Negra de Urbión. Obwohl richtig abseits auf 1.700 m Höhe  gelegen, herrschte hier der Sommersonnenausflugsverkehr und der Ort war total überfüllt. Kein Wunder: die meisten Spanier bleiben  während ihrer Ferien im eigenen Land. Also fuhren wir gleich weiter, wie immer, wenn möglich, auf Nebenstraßen. Der Vorteil: man  hat seine Ruhe vor Rasern; die nutzen die Schnellstraßen. Später fanden wir eine Möglichkeit zum Aufstieg auf den 2.229 m hohen  Berg Urbión. Der Waldweg wurde so schlecht, dass wir das Auto in ca. 1.800 m Höhe stehenließen und zu Fuß weiter gingen. Wir  wussten jedoch nicht, dass sich der Weg über etliche Kilometer hinzog. Nach ½ Stunde Fußmarsch gaben wir auf. Wir hatten noch  nicht genügend Kondition für solche Touren. Dafür wurden wir mit einer herrlichen Aussicht belohnt. In Kastilien gibt es bei den Dörfern und vor allem in Waldgebieten sogenannte Erholungsplätze (area recreativa) mit Tischen,  Sitzgelegenheiten und Grillmöglichkeiten. An den Wochenenden ist dort bis frühmorgens die Hölle los. Auf einem solchen  Erholungsplatz machten wir unsere Abendbrotpause. Zum Übernachten war es uns jedoch nicht geheuer, so dass wir kurz vor  Dunkelheit in den nächsten Ort, San Leonardo de Yagüe, gefahren sind. Wir hatten bis dahin 148 km zurückgelegt; mittags war es  leicht bewölkt und 30 °C auf 1.000 m; abends noch 25 °C.  Am nächsten Morgen fuhren wir gegen 8 Uhr in den Parque natural Cañón del Río Lobos. Auf einer Wacholderheide frühstückten wir  zuerst ausgiebig. Mit 12 °C war es noch relativ kalt. gegen 10.30 Uhr begannen wir unsere Fahrt durch den Cañón, eine herrliche  durch Erosion des Flusses Río Lobos entstandene Schlucht mit viel Grün. Am Ende der Straße ließen wir den Bus stehen und  unternahmen einen schönen Spaziergang bis zur Ermita de San Bartolomé, einer kleinen Felsenkapelle. Neben dieser befindet sich  eine Höhle, die uralte Gravuren und Felszeichnungen beherbergen soll. Aber es waren viel zu viele Leute da, die Krach machten und  die Höhle war völlig verrußt von Lagerfeuern. Wir zogen es vor, weiter zu gehen und die ruhigeren Stellen des Parks aufzusuchen. Es  war jedoch nicht einfach, weil viele Leute quatschend und keifend durch die Gegend latschten, anstatt die Natur zu genießen. Wir  schafften es dennoch, Gänsegeier beim Anflug auf ihre Brutfelsen zu beobachten. Auf dem Rückweg fanden wir noch herrliche  Wasserfauna mit massig Fröschen. Nach dem Besuch im Parque natural Cañón del Río Lobos begaben wir uns wieder auf die Hochebene. Auf dem Pico de Navas gibt  es einen Aussichtspunkt, den Mirador de Costalago, von dem wir einen tollen Blick auf die Costalago-Ebene hatten. Bertram begab  sich auf Heuschreckensuche und war überhaupt nicht mehr wegzubekommen. Von hier an war die Straße nur noch ein Forstweg  (camino forestal) mit herrlicher Landschaft, Weiden und Kühen, was wir sehr genossen haben. Dann nahmen wir einen anderen Weg  nochmals durch den oberen Teil des Parque natural Cañón del Río Lobos und kamen zur Puente de los Ojos, einer Brücke mit  mehreren Bögen über den Oberlauf des Río Lobos. Aber - wo war der Fluss? Der Río Lobos war an dieser Stelle total ausgetrocknet,  während wir bei unserem Spaziergang durch den Cañón am Unterlauf noch Wasser gesehen haben. Nächstes Ziel unserer Reiseplanung war das Arlanza-Tal, ein wenig bekannter Nationalpark. Ich wollte unbedingt auf einen  Campingplatz, um Haare zu waschen, und Bertram suchte eine Tankstelle, die auch nicht so üppig gesät waren. Also stellten wir die  Tour durch das Arlanza-Tal um und zäumten das Pferd von hinten auf. Das Monasterio de San Pedro de Arlanza ist nur noch eine  Ruine, die zur Zeit restauriert wird. Einen Teil durften wir nicht mehr besichtigen. Von einer Touristenführerin wurde uns gesagt, die  gesamte Anlage sollte abgeschlossen werden (obwohl laut Anschlag bis 20 Uhr geöffnet sein sollte und wir 18 Uhr da waren). Eine  spanische Familie, die nach uns kam, durfte rein... Das haben wir nicht verstanden.  Nun gut, wir setzten unsere Tour fort und erreichten nach 151 km Covarrubias (883 m NN, 650 Ew.), wo es einen Campingplatz der  1. Kategorie gab. Zuvor sahen wir uns etwas von der hübschen alten Stadt an, die einst Mittelpunkt des kastilischen Fürstentums war:  das Stadttor "Arco del Archivo del Adelantamiento de Castilla", den "Torreón de Fernán Gonzáles", das Haus mit schiefem Turm, und  die danebenliegende "Iglesia de San Cosme y San Damián". Wir konnten die Fütterung der Mehl- und Rauchschwalbenbrut  beobachten - wie die Jungen mit aufgesperrten Schnäbeln in Reih und Glied auf dem Nest saßen und nach Futter riefen... In der  "Iglesia de Santo Tomás" wurde wahrscheinlich für eine Aufführung geprobt, weshalb keine Besichtigung möglich war. Das  Zusammenspiel von Orgel und Flöte hörte sich gut an. Vor der Kirche stand ein riesiger dreieckiger Lebensbaum. Darunter ein Tisch,  an dem mehrere alte Leute saßen und Karten spielten. Man sieht die Spanier häufig draußen sitzen und Karten spielen, Zeitung lesen oder einfach nur miteinander reden. Der Campingplatz "Covarrubias" hatte einen Swimmingpool, den wir sofort nach unsrer Ankunft  aufsuchten, um uns abzukühlen. Ach, war das schön - und die warme Dusche danach noch viel besser! Anschließend bereitete ich  unser Abendessen vor - wir aßen häufig solch einfache Dinge wie Teigwaren mit herrlichen Soßen - während Bertram sich mit einem  neu angekommenen Gast unterhielt. Er hieß Pedro und war mit seiner Harley-Davidson auf dem Weg von Salamanca nach  Barcelona. Wir luden ihn zum Essen ein. Von Pedro, der perfekt deutsch spricht (sein Vater ist Deutscher), bekamen wir ein paar  Tipps für unsere Weiterfahrt. Nach dem Essen, zu dem Pedro einen Rotwein aus der Region besorgt hatte, lud er uns in die  Campingplatzbar zu u. a. "Carajillo con hielo" (Espresso mit Schuss auf Eis) ein. Danach spazierten wir in den Ort und kehrten in der  Bar "Ticky" ein. Es waren abends immer noch 25 °C und wir machten es uns draußen gemütlich. Später fragte Pedro, ob wir "noch ′ne  Runde gehen" wollen; das heißt hier in Spanien soviel wie: "Gehen wir in die nächste Kneipe?". Erst gegen 1.30 Uhr kehrten wir auf  den Campingplatz zurück; es war frisch geworden, die Temperatur auf 18 °C gesunken. Wir verabredeten uns für den nächsten  Morgen zum Frühstück.  Als gegen 8 Uhr die Sonne am wolkenlosen Himmel aufging, waren es nur noch 8 °C. Wir wollten nicht allzu spät aufbrechen, doch 9  Uhr war Pedro immer noch nicht aufgestanden, es waren wohl ein paar Bacardi-Cola zu viel. Bertram ging ihn wecken und nach einer  kalten Gesichtsdusche war er wieder voll da. Ja, er ist wohl ein waschechter Spanier - und der kommt nicht vor 10 Uhr aus den  Federn...  Gegen 10.15 Uhr konnten wir unsere Zelte abbrechen. Pedro wusste noch nicht genau, ob er heute oder erst morgen weiterfährt. Wir  machten kurz Station an der mozarabischen Ermita de Santa Cecilia aus dem 12. Jh. Dann ging′s weiter nach Santo Domingo de  Silos, einer schönen mittelalterlichen Kleinstadt. Man könnte denken, die Zeit sei stehengeblieben, wären da nicht die vielen Autos.  Das Kloster wurde vermutlich schon im Jahre 593 von dem Westgotenkönig Reccared gegründet, von den Mauren zerstört und in den  Jahren 1047-1073, als der hl. Dominikus von Silos Abt war, wieder mit Leben erfüllt. Für die Besichtigung des Monasterio mussten wir  Eintritt bezahlen. Wir sahen den Kreuzgang und das war es schon. Der zweigeschossige Kreuzgang ist von verschiedenen Künstlern  mit herrlichen Kapitellen ausgestattet worden, die Fabelwesen, Löwen, Hirsche, Adler, andere Vögel und reiches Rankenwerk zeigen.  In den vier Ecken des Kreuzganges fanden wir je zwei Reliefs mit Motiven aus dem Neuen Testament. Die mudéjare Decke des  unteren Kreuzganges ist mit Szenen mittelalterlichen Lebens bemalt. In der Nordgalerie befindet sich das Grab des hl. Dominikus. In  die Kirche kamen wir zunächst nicht hinein. Es war ein bisschen enttäuschend - aber dann fanden wir doch den Kircheneingang; er  war außerhalb und es kostete nichts. Auf dem Parkplatz, wo wir das Auto abgestellt hatten, trafen wir die ROTEL-Konkurrenz  "Meierhofer Hotelreisen", die sich auf einer Reise auf dem Jakobsweg befanden. Die Gruppe, in der viele ROTEL-Aussteiger dabei  gewesen sein sollen, hatte gerade Mittagspause. Wir wollten gerade aufbrechen, als eine Harley mit Pedro an Bord vorbeikam, so  dass wir uns noch einmal verabschieden konnten. Nächstes Ziel war die Yecla-Schlucht. Auf einem Steg gelangten wir durch die schmale 200 m lange Schlucht, die entlang der Straße  führte. Normalerweise können hier Gänse- und Schmutzgeier, Kolkraben, Blauelstern und einige andere Vögel beobachtet werden.  Aber daraus wurde nichts. Hinter uns drängelte ein Paar, 50 m hinter uns hörten wir eine Horde Kinder - da kann man Beobachtungen  vergessen! Auf der Landkarte fanden wir einen Aussichtspunkt, zu dem eine schwierige/gefährliche Strecke führt. Trotz fehlendem Wegweiser  fanden wir die Auffahrt zum Pico de la Sierra (1.327 m NN), auf dem ein Funkturm steht. Die Straße war eine Piste, mehr  ausgetrockneter Bach als Feldweg. Aber unser Bus hat die steile Auffahrt geschafft - und wir konnten eine herrliche Aussicht  genießen. Leider war es diesig, so dass Burgos vor unseren Blicken verschwand. Über weite gelbe Felder fuhren wir weiter nach Lerma (752 m NN, 2.500 Ew.); gegründet im 8. Jh. Wir machten hier einen kleinen  Stadtrundgang: Der Palacio Ducal (Herzogspalast) an der Stirnseite eines riesigen Platzes war ziemlich heruntergekommen. Er  wurde 1614 von Fray Alberto de la Madre de Dios errichtet. Die Kirche Monasterio de San Blas rechts neben dem Palast wirkte  ebenfalls heruntergekommen. In der Stiftskirche Colegiata de San Pedro, die - wie üblich - während der Siesta geschlossen war, soll  sich das Bronzegrabmal des Erzbischofs Cristóbal de Rojas von Sevilla befinden. Heute hatten wir Pech, einen Badeplatz am Río Arlanza zu finden. Alle Abzweigungen von der Straße führten in die Irre oder an zu  hohe Ufer. Ca. 20 km vor Burgos hielten wir unsere Siesta in einem der seltenen Wäldchen.