Made with MAGIX Reisebericht ... oder: Wie man aus der Not eine Tugend macht 6. - 25. Mai 2002 I. Die liebe Not mit dem Auto II. Wie man mit dem Zug durch Spanien fährt III. Madrid - Stadt der Superlative III.1. Klima und Geschichte III.2. Kriminalität III.3. Zwei (?) Stunden im Museum III.4. Parks und Gärten III.5. Altstadt - das Königliche Madrid III.6. Zoo/Aquarium IV. El Pardo V. Aranjuez VI. Córdoba VII. Sevilla I. Die liebe Not mit dem Auto Montag, 6. Mai 2002: Endlich war es so weit - die lange geplante Andalusien-Tour konnte beginnen. Weil der geplante Sonntags-  Bierkurs in March wider Erwarten doch noch mit gebuchten 6 Personen (von denen allerdings dann nur 4 kamen) stattfand und weil  auch der VW-Bus wegen Leistungseinbruches in der Werkstatt war, musste ich die Abreise um eine Woche verschieben. Hoffentlich  ist mit dem Ersatz-Motor, den ich erst im Januar einbauen ließ, alles in Ordnung!? Um 9.30 Uhr ging es los. Allerdings erst einmal  Dia- und Video-Film-Nachschub beim Media-Markt in Bulach und dann noch einen neuen Ölmess-Stab bei VW-Stoppanski in  Ettlingen kaufen. Über die Wintersdorfer Brücke erreichte ich Frankreich, wo ich beim riesigen Auchan in Illkirch Tank und 20-Liter-  Reservekanister mit Diesel für 70 ct/l (12 ct billiger als in D) auffüllte. Um 11.45 Uhr verließ ich Strasbourg und fuhr hauptsächlich auf  Nebenstrecken ohne viel (LKW-)Verkehr gen (Süd-)Westen über Colmar, Wittelsheim, Belfort, Vesoul, Auxonne, Nolay, Autun,  Moulins bis Montmarault. Dort fuhr ich auf die Autobahn A-71 Orléans-Clermont-Ferrand, um bei der nächsten Rastanlage  Allier/Saulzet, wo ich um 22.15 Uhr ankam, zu tanken und zu übernachten.  Dienstag, 7. Mai 2002: Um 6 Uhr setzte ich meine Tour fort, verließ die Maut-Autobahn bei der nächsten Abfahrt Montluçon wieder,  umfuhr die Stadt und fuhr über Guéret, Bellac, Confolens, Angoulême, Bordeaux bis ich endlich gegen 11 Uhr die Kiefernwälder von  Les Landes erreichte. Diese Gegend gefällt mir sehr gut und erst hier kommt auch immer Urlaubslaune auf nach der anstrengenden  Fahrt Richtung Spanien. Es war allerdings noch ein ganzes Stück bis dorthin.  Und nun begann der VW-Bus wieder Ärger zu machen. Wieder rauchte es bei stärkerer Belastung schwarz aus dem Auspuff, und  das, obwohl ich das Auto sehr schonte und nur Nebenstrecken nahm, wo ich mir keine Rennen mit LKWs liefern musste. Also  beschloss ich, nun noch vorsichtiger zu fahren und plante etwas um. Eigentlich wollte ich über San Sebastián und Burgos nach  Madrid fahren, und von dort weiter in den Süden. Die Extremsteigung von der Biscaya über das Kantabrische Gebirge zur Meseta  erschien mir für mein Auto zu hart, weshalb ich einen anderen Weg nahm.  Über Mont-de-Marsan, Orthez und Oloron-Sainte-Marie steuerte ich den Pyrenäen-Pass Col du Somport [1.650 m NN] an, den ich  gegen 21 Uhr kurz vor Einbruch der Dunkelheit überquerte. Der Bus hatte ganz schön zu schnaufen und schaffte die Steigung zum  Teil nur noch im 2. Gang! So steil war es aber gar nicht - mir schwante schon Übles. Direkt an der Grenze, schon in Spanien, liegt der  Ski-Ort Cadanchú; der war jetzt im Mai noch ziemlich verschneit - es war ein besch... Frühjahr, nicht nur in Deutschland.  Bergab nach Jaca, das ich schon von meiner 1999er Tour kannte, und Sabiñánigo ging es wieder sehr gut und der Motor schien  erholt. Allerdings musste ich nun noch die Pyrenäen-Vorbergkette Sierra de Guara im Pass Puerto de Monrepos [1.262 m NN]  überqueren, dessen Steigung stärker ist als der eigentliche Pyrenäen-Pass Somport. Hier kam der Bus nun zum Teil auch nur noch  im 1. Gang hoch und ging mehrmals sogar aus. Es hatte also keinen Wert, so weiterzufahren. Ich beschloss, am nächsten Tag eine  VW-Werkstatt aufzusuchen. An einer Schnellstraßen-Raststätte am Rande von Huesca legte ich um 22.30 Uhr erst mal eine  Nachtruhe ein. Mittwoch, 8. Mai 2002: Ich hatte superschlecht geschlafen und war schon um 4 Uhr wieder wach. Das Auto-Problem drängte und ich  wollte so früh wie möglich Madrid erreichen, um dort eine Werkstatt aufzusuchen. Vorbei an Zaragoza nahm ich die Autovía N-II  Richtung spanische Hauptstadt. Allerdings schon die erste leichte Steigung machte diesen Plan zunichte, da der Bus nicht mehr hoch kam. So fuhr ich nach Zaragoza zurück, suchte eine VW-Werkstatt und hatte auch Glück, recht schnell eine zu finden. Als sie endlich  um 8 Uhr öffnete, wurde mir erklärt, mein Auto sei zu alt und man könne es deshalb nicht reparieren (Das war eine VW-  Vertragswerkstatt!!). Der Werkstattmeister (im Anzug!) skizzierte mir den Weg zu einer vorgeblichen Spezial-Werkstatt, die so alte  Autos machen könne. Mit viel Mühe fand ich sie auch - ausgeräumt und verlassen!  Nun hatte ich genug - ich beschloss auf Nebenstrecken nach Madrid weiterzufahren. Die Schnellstraße N-II verließ ich vor der ersten  großen Steigung und fuhr entlang des Tales des Río Jalón Richtung Madrid. Es war eine wunderschöne Strecke über La Almunia,  Saviñán, Calatayud, Alhama de Aragón, Arcos de Jalón, Medinaceli, Sigüenza, Jadraque, Guadalajara und Alcalá de Henares (für  viele dieser Orte siehe Reisebericht 1999 Castilla-León). Der Bus hatte aber alle Mühe vorwärts zu kommen und gab nun auch schon  bei kleineren Steigungen öfters den Geist auf.  In Sichtweite des Madrider Flughafens Barajas fand ich eine riesige VW-Werkstatt. Erleichtert, sie mit des Busses letzter Kraft  erreicht zu haben, betrat ich die geheiligten Hallen - und wurde bitter enttäuscht: Ja natürlich könnte man mein Auto reparieren -  Termin im Juni (wir hatten den 8. Mai!!!!!).  Entsetzt ob dieser aussichtslosen Lage rief ich den ADAC an. Dort versuchte man mir zu helfen. Sie machten eine VW-Werkstatt  ausfindig, die bereit war sich das Auto vorzunehmen. Ausgestattet mit Adresse, Madrid-Stadtplan (den ich in weiser Voraussicht (?)  dabei hatte) und letztem Lebenswillen des Busses erreichte ich diese dann auch - nahe des Atocha-Bahnhofes. Als man mein Auto  sah, konnte man dort aber plötzlich keine VW-Busse reparieren - ich wurde zu einer weiteren Adresse geschickt. Aber auch dort  Fehlanzeige! Jedoch hätte diese Firma eine Extra-Werkstatt für Nutzfahrzeuge etwas außerhalb im Industrie-Gebiet Vallecas. Ich fuhr  hin und stellte mich zum Übernachten vor das Tor. Donnerstag, 9. Mai 2002: Am Morgen um 8 Uhr wurde geöffnet und nach einigem guten Zureden schauten sich 3 (!) Mann den  rauchenden und stotternden Motor an, um mir dann zu erklären, dass dies ein sehr großes internes Problem desselben sei und man  so was leider nicht reparieren könne. Aber in der Nähe Richtung Süden an der Avenida de Andalucía sei eine Fachwerkstatt für  Lieferwagen....  Ich klammerte mich auch noch an diesen Strohhalm und fuhr.. oder besser: kroch dorthin. Nach längerer Suche und Durchfragen (die  Mercedes-Werkstatt direkt gegenüber kannte die Firma nicht??!!) fand ich den Laden - geschlossen! Heute war Fiesta de Getafe und  das Industriegebiet gehört zu dieser Madrider Trabantenstadt Getafe und hatte deshalb auch Feiertag.  Nun war ich kurz vorm Nervenzusammenbruch! Ich rief abermals beim ADAC an, wo man mir wieder eine andere Werkstatt  heraussuchte, diesmal keine von VW sondern eine Freie. Da ich es meinem Bus nun aber nicht mehr zumuten wollte noch  weiterzufahren und vielleicht endgültig auf der Schnellstraße liegenzubleiben, bot der ADAC einen Abschleppwagen an. Der kam  auch nach knapp 2 Std. und beförderte mich und den Bus in die Werkstatt Hermanos Martinez, Calle Marina Vega 61, Barrio Zofio,  Usera, 28026 Madrid. Die Straßen waren so eng, dass der Abschleppwagen teilweise nicht durchkam und entgegen der  Einbahnrichtung wieder hinausfahren musste, aber letztendlich hat er es doch geschafft, den Bus vor der Werkstatt abzuladen.  Das war eine Werkstatt: Es gab hier alle Geräte - nicht mehr die Neuesten, aber gut in Schuss. Der Meister Julio und sein Geselle ?  waren sehr nett und hilfsbereit. Sie hörten und schauten sich den Motor an und Julio hörte gleich den Ausfall eines Zylinders. Sie  probierten dann den ganzen Tag herum, fanden aber keinen "einfachen" Fehler. Freitag, 10. Mai 2002: Nach dem Frühstück in einer Bar fuhr ich mit dem Bus No zum Atocha-Bahnhof und  machte von dort eine ganztägige Riesen-Erkundungstour durch das gesamte Madrider Zentrum bis zur Plaza  de España, zum Palacio Real und über die Plaza Mayor zurück zum Atocha-Bahnhof. Von dort gings per Bus  zurück zur Werkstatt. Die beiden hatten auch heute nicht viel erreicht, aber immerhin konnte ich mit dem VW-  Bus zum Atocha-Bahnhof fahren, um heute Abend Regine dort abzuholen. Bis zum Montag musste er  allerdings wieder bei der Werkstatt sein; jedenfalls hatte ich es so mit Julio vereinbart. Regine sollte gegen 23.15 Uhr ankommen - was auch klappte. ("Wie man mit dem Zug durch Spanien  fährt") Samstag, 11. Mai 2002: Was tut man, wenn man notgedrungen mehrere Tage in einer Großstadt wie Madrid verweilen muss, von der  man das Meiste schon gesehen hat? Erst einmal schlafen. Der Vortag war so anstrengend und das Wetter nicht gerade einladend.  Um 8 Uhr zeigte das Thermometer nur 8 °C - eine unnormale Temperatur für Madrid im Mai! Wir frühstückten um 9.30 Uhr in einer  Bar in der Nähe, als es anfing Bindfäden zu regnen. Doch der Guss verzog sich recht schnell. Dann begannen wir unseren ersten  Stadtrundgang.  Sonntag, 12. Mai 2002: Am Morgen wollten wir uns einen anderen Standplatz suchen, doch das Problem,  wegen dem wir hier festsaßen, wurde noch schlimmer. Also entschlossen wir uns, zur Werkstatt zu fahren,  wo wir am Montag sowieso sein müssten. Unterwegs kamen wir nur vorwärts, indem wir mit angezogener  Handbremse fuhren. Ansonsten wären wir an jeder roten Ampel hängen geblieben. Ein Glück, dass neben  der Werkstatt noch ein Platz frei war.  Ich legte mich anschließend bis 8 Uhr noch einmal hin. Als ich dann aufstand, hatten wir klaren Himmel,  aber nur 8 °C. In einer der vielen Bars auf der Calle Raffaela Ibarra frühstückten wir in Ruhe, bevor wir mit  dem Bus No 6 in die Innenstadt fuhren. Da wir nun einmal die (notgedrungene) Gelegenheit hatten, noch mehr von Madrid zu sehen,  als manch anderer Tourist, nutzten wir die Zeit, die Museen Museo Arqueológico Nacional und Museo Thyssen-Bornemisza  anzuschauen...  Eigentlich wollten wir ja in der Innenstadt Mittagessen gehen. Aber das erwies sich als aussichtsloses Unterfangen. Erstens waren  die Restaurants, Bars und Döner-Imbisse total überfüllt, und zweitens waren bei den von uns entdeckten Tagesmenüs für 6 oder 7 €  übers Wochenende die Preise auf über 9 € hochgesetzt. Also verzichteten wir und fuhren zurück zum Auto. Wir entschlossen uns, in  die Bar "El Mesón" essen zu gehen; wir standen direkt vor ihrer Tür. Hier bestellten wir eine wunderbare Paella und blieben bis 18  Uhr. Anschließend hielten wir Siesta bis 21 Uhr und gingen dann in eine weitere Bar einen trinken. Erst gegen 23 Uhr verschwanden  wir in den Kojen. Montag, 13. Mai 2002: Um 7 Uhr wachte ich später wieder auf. Das Wetter war klar, aber die Temperatur nur 11 °C. Nun, schließlich  befinden wir uns auf 650 m NN. Wir begutachteten erst einmal den Einbruch-Schaden von der Nacht im "El Mesón" - offen stehende  Türen und eiligst verlassene geknackte Automaten - und nahmen in einer Bar ein Frühstück. Dann räumten wir die Kisten in den  Wohnraum des Busses und gaben Julio (El chefe) den Schlüssel. Dieser erwartete heute eine neue Einspritzpumpe und könnte sie  dann gleich einbauen. Wenn es Probleme gäbe, sollte er uns übers Handy erreichen. Wir beschlossen, den wunderschönen Tag zu nutzen und in den etwas außerhalb gelegenen Zoologischen Garten zu fahren...  Als wir um 17.30 Uhr zurück in der Werkstatt waren, erhielten wir eine schlechte Nachricht. Die von Julio besorgte Einspritzpumpe  war noch defekter als unsere. Nun musste Bertram wieder mit dem ADAC in Barcelona telefonieren. Dieser versprach, eine  Austauschpumpe zu besorgen und sich zu melden, wenn er eine hätte. Nun wollten wir den Abend wieder in einer Bar verbringen.  Doch beim Aussteigen aus der hinteren Bustür landete ich auf dem Benzinkanister und riss mir Hose und Hintern auf. Das tat höllisch weh. Und bevor wir gehen, musste ich noch die Hose flicken. Vielleicht war das auch gut so, denn in dem Moment erhielten wir die  Nachricht, dass der ADAC eine Pumpe in Barcelona gefunden hat und diese mit Kurier nach Madrid geschickt und am Mittwoch bei  uns eintreffen würde. Doch am Mittwoch wird nichts gemacht, da ist hier Feiertag. Also frühestens Donnerstag. Wenn wir Pech  haben, sitzen wir noch länger in Madrid fest. So wurde nun aus unserem ersehnten Andalusienurlaub eine Städtereise "x Tage  Madrid".  Von 19 - 21 Uhr hielten wir uns in der "Cafetería" auf der Hauptstraße auf. In einer Zeitung lasen wir, dass morgen die ganze Region  Madrid Sonne pur bekommen würde. Als wir zurückkehrten, war Julio mit seinen Leuten immer noch bei der Arbeit.  Dienstag, 14. Mai 2002: In dieser Nacht habe ich wunderschön geschlafen. Und die Nacht blieb ruhig, bis auf die Müllabfuhr, die hier  nach Mitternacht die Tonnen leerte - und das täglich!!  Da heute mit unserem Auto nichts passierte, nutzten wir die Zeit für einen Ganztagesausflug nach Aranjuez...  Um 15.10 Uhr fuhren wir zurück, weil wir noch Brot kaufen und die Autobatterie mit Werkstattstrom laden wollten. Gegen 17 Uhr  erreichten wir den Stadtteil Zófio, wo sich die Werkstadt befand. Im Auto war es elend heiß. Gegen 19.30 Uhr gingen wir wieder in  eine Bar, tranken etwas und schauten den Stierkampfübertragungen aus der berühmten Arena "Las Ventas" hier in Madrid zu.  Einerseits ist so ein Stierkampf ja interessant, aber andererseits auch eine ungeheure Tierquälerei. Der Stier wird mit Elektroschock  wild gemacht und dann in das Rondell geschickt. Drei Toreros sorgen mit ihren pinkfarbenen Tüchern dafür, dass der Stier sich völlig  verausgabt. Und wenn der Stier einmal auf sie zurennt, verstecken sich die Feiglinge hinter der Bande. Anschließend kommt ein  Picadero in die Arena, der von seinem gepanzerten Pferd aus den Stier mehrfach mit einer Lanze in die Widerrist ansticht. Danach  werden dem Stier durch einen Torero noch mehr Verletzungen zugefügt, indem er ihm mehrere Banderillas (bunt umwickelte  Stecken) in den Rücken steckt. Völlig blutüberströmt wird der arme Stier, der zuvor 4 oder 5 Jahre ein herrliches Leben auf einer  Dehesa verbringt, nun vom Matador mit einem roten Tuch gehetzt, bis er sehr schwer atmet und kaum noch Kraft hat. Daraufhin  sticht ihm der Matador mit einem Degen ins Herz - der Stier verblutet langsam innerlich. Er steht nur noch da, wird teilweise von den  Toreros noch hin und her gescheucht. Erst wenn er auf die Knie sinkt, erhält er den "Gnadenstoß", einen Stich in den obersten  Halswirbel, worauf er endlich stirbt. Die 23.000 Zuschauer jubeln, der Matador lässt sich feiern und der tote Stier wird von 3 Pferden  aus der Stierkampfarena gezogen. Manche Matadore sind richtige Stümper, die 3 oder 4 Anläufe brauchen, bevor sie dem Stier den  Degen tödlich verpasst haben. Und wenn der "Gnadenstoß" ebenfalls 4 Anläufe benötigt, dann ist das eine enorme Tierquälerei. Mittwoch, 15. Mai 2002: Diese Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. Bei jedem Wackeln des Autos war ich munter. Vermutlich hatte  ich Angst, dass die Einbrecher vom Montag wieder kommen könnten. Als wir um 8 Uhr aufstanden, war das Wetter richtig toll, das  Thermometer zeigte schon 16 °C. Wir frühstückten wieder in einer Bar.  Heute wird am Auto auch nichts gemacht, denn der 15. Mai ist in der Stadt Madrid Feiertag. Also mussten wir den Tag irgendwie über  die Runden bringen, und zwar mit dem Museum Museo Nacional de Ciencias Naturales und einem weiteren Stadtrundgang)...  Im "El Mesón" herrschte am Abend schon richtige Fußballstimmung mit Schalmeiengetute und Real-Madrid-Hymne "Vaya Madrid",  gesungen von Placido Domingo. Wir verbrachten den Abend in der Bar "La Union" und sahen uns dort das Champions-League-Finale Real Madrid gegen Bayer  Leverkusen an. Unserer Meinung nach (aber nicht weil wir Deutsche sind) lieferten die Deutschen das bessere Spiel. Fast die ganze  Zeit über bewegten sich die Spieler in der Madrider Spielhälfte. Als nach 4 min durch einen Zufall das 1:0 für Madrid fiel, brüllte die  ganze Bar. (Eigentlich hatten wir gehört, dass die Spanier für Leverkusen fiebern, da Real Madrid in Spanien genauso "beliebt" ist  wie Bayern München in Deutschland. Doch um diese Stimmung einzufangen, befanden wir uns leider in der falschen Bar.) In der 14.  min kassierte Real den Ausgleich. Danach griffen die Leverkusener immer wieder an, die Madrileños foulten und wirkten eher wie ein  unkoordinierter Haufen denn eine Fußballmannschaft. In der 45. min schaffte der weltbeste (französisch-algerische!) Fußballer  Zidane das Unmögliche, in der spanischen Presse als das "Tor eines Außerirdischen" bezeichnet. Irgendwie bekam er um die Ecke  den Ball ins Tor. (Zidane selbst musste sich das Tor später 5 Mal anschauen, bevor er begriff, dass er es war, der es geschafft hatte!)  Und wieder wackelte die Bar vor Gebrüll. In der zweiten Halbzeit spielte Madrid auf "Halten", während Leverkusen sich nicht  geschlagen geben wollte und wieder das Spiel dominierte. Kurz vor Ende setzten sie noch den Torwart César außer Gefecht, doch es  half nichts, denn der Ersatztorwart konnte vier Torchancen der Deutschen in den letzten vier Spielminuten vereiteln. Ihr könnt Euch  nicht vorstellen, was nach Spielende hier in Madrid ablief. Uns taten die Ohren weh, man feierte, orderte Sekt, sprang auf die Tische -  es waren teilweise auch primitive Chaoten in unserer Bar. Auf der Straße fuhren winkende und hupende Autokorsos vorbei. Die  Fernsehübertragung von der Plaza de Cibeles zeigte ein völlig aufgelöstes Madrid. Später gab es noch Krawalle mit mehreren  Verletzten und 6 Festnahmen. Ein Glück, dass wir uns außerhalb des Zentrums befanden. Als wir unsere Getränke zahlen wollten,  bekam der Wirt, der uns immer für Franzosen gehalten hatte, mit, dass wir Deutsche waren. Er entschuldigte sich bei uns - vermutlich  für die chaotische Freude - und spendierte uns zwei Bier vom Fass.  Die Nacht haben wir super geschlafen... (siehe "Kriminalität")  In den letzten 3 Jahren hatte sich in Madrid so einiges verändert. Besonders fiel uns auf, dass die Hundehäufchen auf den Fußwegen  und Rasenflächen auf ein Minimum beschränkt wurden. Oft sieht man die Hundehalter mit Plastiktüten die Häufchen ihrer Lieblinge  beseitigen. Vermutlich gibt es inzwischen hier ein entsprechendes Gesetz. Dann existieren neue Schilder "Fußgängerüberweg". Die  Polizei ist mehr dahinterher, die Autofahrer dazu zu bringen, an diesen Überwegen und an Ampeln dafür zu sorgen, dass Fußgänger  ungefährdet die Straße überqueren können. Donnerstag, 16. Mai 2002: Von 8.30 - 9 Uhr frühstückten wir in der Bar "La Union" und lasen dabei die Zeitung. Wenn man der  Wettervorhersage trauen darf, werden es trotz stärkerer Bewölkung heute 31 °C in Madrid. Als wir zurück zur Werkstatt kamen, war  die für heute angekündigte Einspritzpumpe noch nicht da. Also räumten wir die Kisten nach vorne, um den Motorraum freizumachen,  und gaben Julio die Autoschlüssel. Den Tag über standen das Museum Museo de América und der Mirador del Faro de Madria auf  dem Programm... Als wir gegen 14 Uhr zurückkehrten, baute der aus Bulgarien stammende Mechaniker gerade die Einspritzpumpe ein. Im Stand  funktionierte der Motor danach super, doch schon bei der ersten Testfahrt war an der ersten Ampel alles vorbei - das Problem kam  wieder. So ging das noch drei Mal. Bertram meinte, der Motor laufe auch nicht rund, er holpere. Es wäre wohl ein Zylinder nicht in  Ordnung. Nun wurde auch noch der Motor auseinander gebaut. Ich setzte mich derweil in eine Bar. Dann kam Bertram mit der  äußerst schlechten Nachricht: der gesamte Zylinderkopf war defekt. Wenn wir damit weiterfahren würden, wäre der Motor bald ganz  kaputt. Julio versuchte, einen gebrauchten Zylinderkopf zu finden, hatte aber kein Glück, auch der ADAC wollte sich melden, wenn er  etwas gefunden hätte. Für uns hieß es nun endgültig: Urlaub adé. Es gab nun nur noch die eine Frage: Sehen, dass wir irgendwie  nach Hause kommen würden. Also wird derjenige, der uns den Motor eingebaut hat, für die gesamten Kosten als Garantiefall  aufkommen müssen. Ein Glück, dass seit Anfang diesen Jahres die Garantie auch auf Gebrauchtteile ausgedehnt wurde. Der Bus wurde nun mit zerlegtem Motor auf die Straße geschoben, damit wir wieder etwas zum Schlafen hatten. Völlig appetitlos  saßen wir anschließend in der Cafetería beim Stierkampf und aßen mehr aus Frust denn aus Hunger. Freitag, 17. Mai 2002: Gegen 8 Uhr wachten wir auf und gingen erst gegen ½10 Uhr in eine Bar. Es trieb uns ja nichts, wir hatten alle  Zeit der Welt. Über eine Std. hielten wir uns hier auf, dann gingen wir zum Auto zurück. Wir wollten nicht groß weggehen, weil wir auf  den erlösenden Anruf vom ADAC warteten. Zuvor vergewisserte sich Bertram bei unserem Anwalt, dass es sich bei unserem Fall  wirklich um einen Garantiefall handelt. Letztlich würde für die Rastatter Werkstatt der Rücktransport und eigenes Reparieren teurer  werden als der Einbau hier. Tatsächlich rief der ADAC auch bei Julio in der Werkstatt an. Mit dem Ergebnis, dass in Spanien kein  Ersatzteil zu finden sei. Bertram gab dann die verlangte Motornummer durch und der ADAC Barcelona das Anliegen weiter nach  München. Wir vertrieben uns die Zeit mit Dösen, Laptop-Schreiben und Lesen. Kurz nach 14 Uhr erkundigte sich Bertram noch  einmal beim ADAC, weil ja Montag in Deutschland Feiertag ist. Als sich dann München bei uns meldete, die niederschmetternde  Nachricht: Man hätte einen Zylinderkopf bestellt, der würde aber frühestens am Dienstag hier eintreffen, wahrscheinlich erst gegen  Ende nächster Woche. Na prima! Und was machen wir hier die ganze Zeit? Rumsitzen und Däumchendrehen!!!??? Gegen 15.30 Uhr fuhren wir zum Atocha-Bahnhof, weil wir beschlossen hatten, wenigstens das Wochenende nach Cordobá und  Sevilla zu fahren...  Per Bus durch den Mega-Berufsverkehrsstau zum Auto zurückgekehrt, ging erst einmal ein Regenguss nieder. Während dieser Zeit  packte ich ein paar Sachen fürs Wochenende zusammen, und Bertram döste auf dem Oberbett vor sich hin.  Abends setzten wir uns wieder in die Bar "Cafetería", wo man uns mittlerweile schon kannte.   Montag, 20. Mai 2002: Als wir um 13.20 Uhr wieder in Madrid ankamen, zeigte auch hier das Thermometer 35 °C in der Sonne. Im  Auto hatten sich sogar 40 °C angestaut. Welche Aussichten für die nächste Zeit, die wir hier gefangen sind!!! Und in Deutschland ist  Feiertag, weshalb unser Ersatzteil noch nicht auf der Reise ist. Nun gut, dann wird der Rest des Tages ein Faulenztag. Am Abend  waren wir wieder in der Cafetería, wo man uns mittlerweile schon etwas nebenbei zukommen lässt - wir kommen ja nun schon ein  paar Tage hierher. Meine Lieblings-Ración sind pikante Miesmuscheln, Mejillones. Sie sind drei Mal so groß wie die bei uns und  werden kalt mit einer sauren Soße gereicht. Dienstag, 21. Mai 2002: Es war schon 9.30 Uhr, als ich aufwachte; Bertram schaute gerade, was wir hier in Madrid noch machen  könnten. In der galizischen Bar "La Barca" frühstückten wir gerade, als der ADAC anrief und meinte, die Motornummer passe nicht zum Turbo-  Bus. Wir zurück zur Werkstatt, die Kisten wieder nach vorn gestellt und der Mechaniker schaute noch einmal nach. Doch es stimmte:  die Nummer begann mit JK und nicht mit JM wie für einen Turbo-Diesel üblich. Das hieß nichts anderes, als dass uns der Gauner in  Rastatt einen falschen Motor eingebaut hatte. Und der schaffte natürlich die Belastung nicht. Unser Auto konnte also nichts dafür!  Nun muss uns der ADAC einen falschen Zylinderkopf schicken, damit wir wenigstens nach Hause kommen; die Kosten für alles  einschließlich eines passenden Motors werden wir dann - wenn nötig vor Gericht - als Regress fordern. Da es nun schon fast Mittag war, beschlossen wir, das Museum Museo Nacional de Etnología sowie den Botanischen Garten zu  besuchen. Und wieder machten wir mit der spanischen Kriminalität Bekanntschaft... Wieder beim Auto rief Bertram abermals beim ADAC an, weil wir den Tag über nichts mehr gehört haben. Nun erreichte er, dass der  Zylinderkopf nach Madrid und nicht - wie normalerweise üblich - nach Barcelona geschickt wird. Uns würde deswegen noch ein Tag  verloren gehen. Aber vom Flughafen müssen wir das Ersatzteil nun selbst abholen. Der ADAC erstattet Taxi-Kosten in Höhe von 78 €.  Der Abend gehörte wieder der Cafetería und einem Bierchen. Nun bekam ich die Muscheln schon umsonst dazu. Wahrscheinlich bin  ich die einzige, die sie in Massen ist. Und wieder kam Stierkampf im Madrider Fernsehsender. Bis zum 13. Juni dauert die Saison;  täglich 6 Stiere (4-5 Jahre, >500 kg) oder Novillos (2-3 Jahre, ca. 470 kg) und 3 Matadore. Beinahe hätte der Stier heute oder gestern  geschafft, den Matador aufzuspießen. Ein Stier stolperte und legte sich dann auf alle viere, so nach dem Motto: Du kannst mich mal,  ich will nicht mehr. Mittwoch, 22. Mai 2002: Wieder schliefen wir bis 9 Uhr und frühstückten in der Eclair-Bar. Dann rief Bertram beim ADAC an, was nun  werden würde. München hatte sich noch nicht gemeldet; dann erfuhren wir, irgendwann heute Abend geht das Ersatzteil auf die  Reise. Die genauen Daten erhielte Barcelona erst nach 15 Uhr. Also Telefonat mit München-Ersatzteilversand. Die sagten, entweder  mit Iberia 21.30 Uhr oder mit Lufthansa 22 Uhr wäre das Teil in Madrid. Barcelona gab erst nach 15 Uhr die genauen Daten durch.  Also würde Bertram morgen früh den Zylinderkopf am Flughafen in Barajas abholen. Wir - und die Werkstatt auch - hoffen, dass das  Auto dann morgen oder übermorgen fertig wird. Wir haben keine Lust, auch noch das kommende Wochenende hier zu verbringen.  Und die Werkstatt schließt am Freitag Mittag, weil Julio zu einer Hochzeit eingeladen ist.  Nun hatten wir den ganzen Tag Zeit, wieder einen anderen Teil von Madrid zu erkunden. Mit Bus No 81 bis Plaza Eliptica, dann mit  Metro No 6 bis Moncloa, dort umgestiegen in Überlandbus No 601. Dieser fuhr in ca. 10 - 15 min, teilweise auf der Autobahn, vorbei  an dem wegen seiner Steineichen berühmten ehemaligen königlichen Wildpark, bis El Pardo... Mit dem Bus No 601 fuhren wir nach  der Besichtigung nach Madrid zurück und begannen am Punkt Moncloa einen riesigen Spaziergang...  Anschließend ging es mit Bus No 6 und abermals ziemlich fußlahm wieder zurück zum Auto, wo wir uns eine Ruhepause gönnten. Donnerstag, 23. Mai 2002: Schon um 6.30 Uhr machte sich Bertram auf den Weg zum Flughafen, um den Zylinderkopf abzuholen.  Das dauerte letztlich so lange, dass der erst um 11.10 Uhr wieder zurück war. Er lieferte das Teil in der Werkstatt ab und wir gingen in  eine Bar frühstücken. Es war die Bar, in der wir das Fußballspiel vor einer Woche gesehen haben; hier gibt es nämlich  Weinbergschnecken in einer köstlichen Soße. Als wir zur Werkstatt zurück kamen, war unser Bus schon hineingeschoben worden  und der Mechaniker gerade dabei, den Zylinderkopf zusammenzusetzen. Er war guter Dinge, meinte, heute Abend sei er fertig, der  Bus. Wir waren etwas skeptisch, denn das hatte er schon drei Mal gesagt.  Wir fuhren nun wieder in die Stadt...  Gegen 18 Uhr kehrten wir zur Werkstatt zurück. Dort wurden unsere Hoffnungen jäh zerstört: der Zylinderkopf war der falsche. Er  hatte ein Loch zuviel, wo das Kühlwasser herauslief. Der ganze Stress vom Morgen, die ganze Arbeit des Mechanikers umsonst! Wir  waren total fertig. Nun bot uns der ADAC von sich aus einen Rücktransport des Autos nach Deutschland an, der zu Beginn wegen  des Alters verweigert worden war. Und Bertram versuchte zu verhandeln, dass auch ich einen Rückflug vom ADAC spendiert  bekomme, weil er weder Hotel, noch Mietauto, noch Taxi zum Flughafen in Anspruch genommen hatte. Ich hätte keine Lust, noch  eine Woche allein hier rumzuhocken. Und mit Englisch komme ich nicht sehr weit, und mein Spanisch ist nicht so gut. Das Auto wurde wieder auf die Straße geschoben, damit wir bis zu unserer Abreise noch drinnen schlafen könnten. Nächste Woche  wird Julio es in seiner Werksatt aufbewahren, bis die Spedition kommt, die den Bus in den nächsten 14 Tagen nach Deutschland holt. Wir müssen nun noch eine Inventarliste machen und unsere Sachen, die wir zuhause brauchen, zusammenpacken. Ein Glück, dass  ich den Trolly mitgenommen hatte. Freitag, 24. Mai 2002: Wir schliefen erst einmal bis 9 Uhr, bevor wir in die Bar frühstücken gingen. Uns erwartete ja nichts mehr. Und  gesehen hatten wir auch schon alles. Wir mussten nur noch auf unsere Flugnummer warten und unsere Sachen zusammenpacken.  So hatte ich mir das Ende des - und überhaupt den gesamten - Urlaub nicht vorgestellt. Bertram sorgte noch dafür, dass Julio sein  Geld erhielt und wir warteten auf die Daten für den Rückflug.  Gegen 13 Uhr fuhren wir noch einmal in die Stadt, um uns bei tollem Sommerwetter von Madrid zu  verabschieden...  Gegen 16 Uhr marschierten wir über die Plaza de la Independencía und die Plaza de Cibeles zur Gran Vía,  um in unserem Internetcafé die letzten Grüße loszuwerden. Von der Plaza J. Benavente aus fuhren wir mit  dem Bus No 6 zurück in den Stadtteil Zofío, wo unser Bus stand. Freitag Abend erstickt Madrid im Verkehr.  Wir brauchten für die Strecke fast 1 Std., knapp das Doppelte der normalen Fahrzeit. Busse stehen ja  genauso im Stau wie alle anderen Fahrzeuge. Es ist katastrophal. Also, wer mal mit Auto unterwegs in  Spanien ist: solltet Ihr Madrid besuchen, parkt außerhalb der Stadt und fahrt mit einer Cercanía oder Metro ins Stadtzentrum!  Am Abend gingen wir ein letztes Mal in unsere Cafetería "Vicentín", um Muscheln und andere Tapas zu essen. Als wir bezahlen  wollten, bekamen wir noch zwei Cañas, Fassbier, auf Kosten des Hauses. Leider konnten wir Ihnen nicht sagen, dass wir nicht mehr  kommen würden, als sich die beiden Besitzer von uns "bis morgen" verabschiedeten, um unser allein bleibendes Auto nicht zu  gefährden. Samstag, 25. Mai 2002: Wir ließen den Tag gemütlich angehen. Schließlich hatten wir bis zu unserem Abflug noch genügend Zeit. Wir  überprüften, ob wir alle Wertsachen eingepackt hatten und erstellten noch eine Inventarliste vom Bus, die wir ins Handschuhfach  legten, für den Fall, dass beim Rücktransport irgendetwas passiert. Gegen 13 Uhr brachen wir auf, den Schlüssel für's Auto warf  Bertram in die Werkstatt. (Julio wollte den Bus am Montag in die Werkstatt rollen, wo der dann bis zur Abholung durch die Spedition  bleiben würde. Jedenfalls sah es so aus, als würde das Auto nur vorübergehend verlassen sein. Mit dem Bus No 81, der Metro No 6  und No 8 ging's nun zum Flughafen. Samstags fuhren die Busse und Metros nicht so oft und außerdem Kurzzüge, sodass die  Bahnen recht voll gewesen sind. Die Temperaturen lagen in Madrid wieder bei ca. 30 °C.  Am Flughafen Barajas holten wir uns am SWISS-Schalter unser elektronisches Ticket ab. Anschließend gaben wir unseren Trolly, der  mehr als die zulässigen 6 kg wog, auf und verbrachten die letzten 2 Std. bis zum Abflug im Warteraum am Gate. Vorher riefen wir  noch kurz in Dresden und Karlsruhe an.  Pünktlich um 17.05 Uhr verließen wir mit einem AirBus A320 der Fluggesellschaft SWISS (Flug-Nr. LX2023) das Gate und rollten zum  Start. 7 Flugzeuge starteten noch vor uns, sodass wir erst um 17.25 Uhr in die Luft abhoben. Der Service bei SWISS ist gut und  schnell (das Flugzeug war nur zu ¾ belegt), wir bekamen Erfrischungsgetränke und eine kalte Platte, kurz vor der Landung noch eine  kleine Tafel Schweizer Schokolade. Bis zu den Pyrenäen war das Wetter und die Sicht noch super. Danach gab es fast nur noch  dicke Wolken. Drüber hinaus lugten Mont Blanc und Matterhorn. Auch ein paar Seen waren gut zu erkennen. Wir flogen mit dem  Wind, d. h. schneller als die zulässigen 850 km/h, und landeten dadurch bereits um 19 Uhr auf dem Züricher Flughafen, der zurzeit  umgebaut wird. Die SWISS zeigt auf ihren Bildschirmen nicht nur die Fluglinie an, sondern auch eine Übersicht des Flughafens mit  Ankunftsgate und Anschlussflügen. In Zürich waren es nur 10 °C.  Um 20.10 Uhr verließen wir den Flughafen in einer Embraer 145 (49 Sitze zzgl. 2+2 Crewmitglieder) der Billigfluglinie CROSS AIR  (Flug-Nr. LX1080)in Richtung Frankfurt. Der Flieger war nur halb besetzt und daher auch nur 1 Stewardess an Bord. Kaum hatten wir  die Flughöhe erreicht, bereitete die junge Frau die Getränke vor. Dazu gab es einen kleinen Imbiss in Form eines belegten Brötchens.  Die Sicht war einigermaßen gut. Durch die Wolken lugten z. B. der Bodensee und die Stuttgarter Umgebung hervor.  Punkt 21 Uhr landeten wir in Frankfurt/Main. Es war ein langer Gang von der Busankunft Terminal 2 bis zur Gepäckausgabe. Da wir  aus einem Nicht-EU-Staat kamen, mussten wir auch noch durch eine Passkontrolle. Mit dem neu eingerichteten Terminal 1 /  Fernbahnhof - Terminal 2 - Bus fuhren wir zum Bahnhof. Dadurch spart man viel Zeit. Normalerweise müsste man mit der Sky-Line  zum Terminal 1 fahren und dann noch ca. 15 - 20 min zum Bahnhof laufen. Dann hätten wir vielleicht den Zug nach Karlsruhe nicht  geschafft. So waren wir gegen 23.30 Uhr zuhause.