Erstellt mit MAGIX Reisebericht Dezember 2000/Januar 2001 Südinsel (gekürzte Fassung) Am anderen Morgen setzten wir mit der Fähre „Arahura“ der Linie „Interislander“, durch die  berüchtigte Cook Strait fahrend, über auf die   TE WAKA A MAUI (Südinsel)  Hier erwartete uns herrliches Wetter: wenige Wolken, viel Sonne und eine Temperatur, für die wir alle viel zu warm angezogen waren.  Von Picton aus gelangten wir an den wunderschönen Marlborough Sounds (benannt nach John Churchill, Herzog von Marlborough)  vorbei nach Kaiteriteri, wo wir zwei Nächte bleiben wollten. Da an diesem Tag in NZ die Sommerferien begannen, war der Platz, der  so nahe am Meer liegt, schon gut gefüllt.  Der nächste Tag gehörte uns allein und natürlich dem Abel Tasman National Park, mit einer Fläche von  225,3 km² der kleinste NP NZs. Er wurde 1942 anlässlich der 300. Wiederkehr der Entdeckung des  Landes durch Abel Tasman im Jahre 1642 gegründet. Mit einem Wassertaxi gelangten wir vom Strand  aus bis zur Anchorage Bay und wanderten von hier aus die 11 km auf dem Coastal-Track durch herrliche  Natur zurück bis nach Marahau, wo uns der Bus um 17 Uhr abholen sollte. Dies war der sonnigste Tag  auf unserer Reise. Wir sahen von der neuseeländischen Fauna u. a. den Fächerschwanzvogel und die  Neuseeländische Fruchttaube. Gezählt haben wir sie nicht, die vielen Farne. Fast 200 verschiedene  Arten Farn gibt es in NZ, teilweise bis zu 15 m hoch, manche mit einer Blattlänge bis zu 3 m. Darunter  auch mächtige Baumfarne. Sie bilden das Nationalsymbol NZs. Am besten bekannt ist der Silber-Farn,  dessen ausgewachsene Wedel unten weiß gefärbt sind. Der bis zu 20 m hohe Mamaku ist der größte  Baumfarn NZs. Daneben gibt es hier auch den Rimu-Baum, eine Art Nadelbaum. Und Massen von Leuten; die meisten  Rucksackwanderer waren aber rücksichtsvoll, weil schnell, denn sie mussten ja eine andere Hütte erreichen. Der Weg führt oberhalb  der Küste entlang, sodass man, wenn man baden gehen wollte, sich erst durchs Dickicht nach unten kämpfen musste. Wir gönnten  wir uns eine längere Pause am Strand erst, als wir den größten Teil der Strecke zurückgelegt hatten, gerade noch rechtzeitig, bevor  die Ebbe alles Wasser vom Strand vertrieben hatte. Wir filmten das Leben in den Wasserlöchern des Watts. So entdeckten wir u. a.  einen kleinen Seestern und lebende Turmschnecken (von denen wir viele an den Stränden NZs fanden). Anstrengend wurde nach  der Pause die etwa ¾ Stunden dauernde Wanderung durchs Watt bis zum Treffpunkt – in praller Sonne versteht sich. Das Wasser  geht hier an der Tinline Bay bei Ebbe über 2 km zurück.  Am anderen Morgen spürten wir richtig, im Sommer zu sein, warm, sodass man in kurzen Sachen am  Frühstückstisch sitzen konnte. Sonne pur und nur ein paar Schleierwolken am Himmel. Doch das sollte  sich ändern. Denn wir begaben uns jetzt in die regnerische Region West Coast, die sich 500 km entlang  der Westküste erstreckt. Durch die hohen Niederschläge gibt es hier viele Regenwälder. Am Cape  Foulwind, wo 1770 James Cook mit widrigen Winden zu kämpfen hatte, beobachteten wir eine große  Pelzrobbenkolonie. Bei den Pancake Rocks im Paparoa-NP kamen wir in einen Regenschauer, nach  dem wir klatschnass waren, aber die „gestapelten Pfannkuchen“ waren doch schön, vor allem wie die  Brandung durch die Felsen kam. Diese bizarr geformten Felsen wurden von der Natur im Laufe von 30  Millionen Jahren geschaffen. Auf der Weiterfahrt nach Greymouth hörte der Regen auf. Aber nach dem  Aufbauen des ROTELs auf dem „Holiday Park“-Campingplatz schüttete es wie aus Kübeln und binnen weniger Minuten stand das  ROTEL in einem See. Zum Regen kam auch noch starker Wind. Nach 2 Stunden wurde es aus Richtung Meer (der Campingplatz lag  genau daneben) langsam heller und die Sonne lugte kurz durch die Wolken. Doch der Wetterbericht für morgen und die nächsten  Tage verhieß: Regen von morgens bis abends. Aber das gehört in Neuseeland dazu, denn wir sind schließlich in einer der  regenreichsten Gegenden der Erde.  In der Nacht gab es Regen, Regen und nochmals Regen. Dann gab es auch noch einen Orkan und ein mächtiges Gewitter weckte  uns gegen 3 Uhr morgens. Es war herrlich, aber sehr laut, und wir froh, in einem Farradayschen Käfig zu sein.  Am Morgen: wieder Regen. Die Wiese vor dem ROTEL zeigte jetzt einen Wasserstand von ca. 3 – 5 cm.  Erstes Ziel: Shantytown. Hier befindet sich auf einem Original-Minengelände die Rekonstruktion einer Goldgräberstadt von 1860.  Die alten, original möblierten Bauten wurden aus verschiedenen Gegenden in das Freilichtmuseum versetzt. Eine Kirche, die  Coronation Hall, der General Store, Ställe und Gefängnis sind ebenso originalgetreu eingerichtet wie das Hotel, das Spital, die  Druckerei und die Werkstätten verschiedener Handwerker. Mit Schirm und Videokamera bewaffnet machte ich mich auf den Weg. Mit  dem „einzigen Zug des Tages“, einer Dampfeisenbahn aus dem Jahre 1897 mit 1.- und 2.-Klasse-Wagen ging es durch dichten Wald  auf in die „Pampa“. Dort durften wir uns die Lok von innen betrachten und sahen auch eine Weka-Ralle. Dann läutete der Zug und  wir fuhren zu den „Claims“. Hier wurde uns von Scott, einem professionellen Goldwäscher, gezeigt, wie man das Gold, das 6 Mal  schwerer als Stein ist, von eben diesem trennt. Natürlich durften auch wir unser Glück versuchen. Jeder fand in seiner Schüssel ein  wenig Gold, was wir behalten durften. Anschließend besichtigten wir die Stadt: Juwelier, Schule, Feuerwehr und auch Krankenhaus.  Anschließend Stopp in der Jade-Stadt Hokitika. Hier wird in Spezialwerkstätten, die man auch anschauen kann, schöner Schmuck  aus Grünstein, Jade und Nephrit hergestellt. Alle Jade, die in Neuseeland existiert und gefunden wird, gehört den Maori. Wer Jade  findet, muss den Maori den (hohen) Preis dafür bezahlen.  Letztes Ziel des Tages: Franz Josef Village. Von hier aus wollten wir einen Hubschrauberflug über die  Gletscher der Southern Alps wagen, doch das Wetter ließ das nicht zu. Also begnügten wir uns mit einem  Ausblick auf den Franz-Josef-Gletscher. Dessen Gletscherzunge berührt dabei ohne Übergangszone  den Regenwald. Der relativ steile Gletscher ist in den letzten 200 Jahren mehrfach vorgestoßen und  dann wieder zurückgewichen; die Gletscherzunge reicht bis auf 300 m NN herab.  Der Flug klappte dann aber am nächsten Morgen. Die erste Gruppe wurde schon um 6.45 Uhr vom  Shuttleservice zum Helikopter gebracht. Der Flug war wunderschön und faszinierend zugleich. Start und  Landung merkt man kaum. Wir flogen den Fox Glacier hinauf und genossen den Sonnenaufgang in den  Bergen. Oben landeten wir im Schnee, stiegen aus und standen 10 cm tief im Neuschnee. Die Füße  waren ganz schnell nass. Ein Foto vom Piloten, unsere eigenen Bilder, ein paar Schneebälle und schon  mussten wir weiterfliegen. Über die verschneiten/vereisten Bergspitzen gelangten wir zum Franz Josef Glacier, den wir nach Franz  Josef hinunterflogen. Der Flug dauerte 30 Minuten und es gibt eine faszinierende Bergwelt da oben. Dafür lohnt es sich schon mal,  180 NZ$ (ca. 160 DM) auszugeben.  Nachdem die letzte Gruppe gelandet war, machten wir uns auf den Weg zum Lake Matheson. Dieser ist in die herrliche Gebirgswelt  des Westland NP eingebettet. Kleiner Rundgang zum Viewpoint und wieder zurück. Hier findet man ein berühmtes Postkartenmotiv:  die Spiegelung des Mt. Cook und Mt. Tasman auf der dunklen Oberfläche des Sees. Am Ship Creek spazierten wir durch den  Regenwald, eine herrliche Landschaft, und auf einem Bretterweg entlang der Dünen. Später Fotostopps an verschiedenen  spektakulären Wasserfällen. Nach dem Haast-Pass, Wetterscheide zwischen Ost- und Westküste, hatten wir auch besseres Wetter,  aber nicht so, wie wir es uns auf der trockenen Seite der Southern Alps vorgestellt hatten. Nun änderte sich auch die Vegetation:  keine Regenwälder und Farnbäume mehr, sondern Trockenvegetation, u. a. das sehr harte Tussockgras. Wir passierten den 45 km  langen Lake Wanaka und den 30 km langen Lake Hawea mit mehreren Fotostopps auf das außergewöhnlich schöne  Hochgebirgspanorama. Die Außentemperatur betrug nur 15 °C. Grund: in den 2.000er Bergen nebenan regnete/schneite es.  Nachts gab es Dauerregen und morgens sah es erst nicht so aus, als würde es überhaupt aufhören. Die Reiseleiterin erzählte uns,  es hätte die Nacht bis auf 800 m herunter geschneit. Wir befinden uns auf 300 m NN. Kein Wunder, dass wir morgens nur eine  Temperatur von 8 °C hatten! Voriges Jahr wäre es jedoch noch schlimmer gewesen: da waren weite Teile der Trockenlandschaft  überschwemmt gewesen. Im Karawautal gab es – bei strömendem Regen - die Möglichkeit zum Bungee-Jumping. Die Hauptbasis befindet sich an der  historischen Kawarau River Suspension Bridge, die 1880 als Zugang zum Wakatipu-Goldfeld errichtet wurde. Die Bungee Jumper  stürzen sich, an einem Gummizug befestigt, in die schwindelerregende Tiefe. Nervenkitzel ist auch nur beim Zuschauen garantiert.  Alsbald brachen wir nach Queenstown auf. Die ehemalige Goldgräbersiedlung liegt am Lake Wakatipu. Die bizarre Bergkette  „Remarkables“, mit 2.324 m die höchste der Umgebung, bietet eine wunderschöne Kulisse. Als Zentrum für Skifahrer, Wanderer und  Anhänger sämtlicher extremer Aktivitäten ist Queenstown der meist besuchte Ferienort der Südinsel. Wir  unternahmen einen kleinen Spaziergang durch den schönen Ort.  Am letzten Tag des Jahres brachen wir in die Region Southland auf. In Te Anau waren wir im Wildlife  Park, um Neuseelands seltene Vögel wie Takahe, Weka, Pukeko, Tui, Kea und Kaka zu sehen. Die  Rallenart Takahe hielt man für ausgestorben, bis 1948 eine Takahe-Kolonie entdeckt wurde. Zwischen  1950 und 1975 begann man im Mt. Bruce National Wildlife Reserve das Überleben der Tiere in  Gefangenschaft zu sichern. Die Vorfahren der Takahes kamen vor Millionen von Jahren nach NZ und  besiedelten einen Lebensraum ohne natürliche Feinde.  In der Silvesternacht war es sehr kalt, nur 9,2 °C. Aber im Aufenthaltsraum stand ein – gut geheizter –  Ofen, sodass wir bei molliger Wärme in lustiger Runde zusammensaßen und 12 Stunden eher als in  Deutschland auf das neue Jahr anstießen.  Am 1. Januar unternahmen wir einen Ausflug in den über 100 km entfernten Fjordland-NP, um mit einem  Boot durch den legendären Milford Sound zu schippern. Der Fjordland-NP ist der größte aller  neuseeländischen NPs und umfasst die nahezu menschenleere Wildnis im einsamsten Teil NZs. Früh  gings los und fast Non-Stop, um vor dem Massentourismus am Bootssteg zu sein. Wir hatten ein Schiff  nur für unsere Gruppe allein. Es wurde eine herrliche Fahrt durch den 15 km langen Fjord, der rechts und  links von hohen Felsen gesäumt ist. Da die Tasmansee ruhig war, konnten wir auch ein Stück  hinausfahren. Die großen Touristenausflugsschiffe kommen nie so weit raus. Hier draußen beobachteten  wir Muttonbirds (Lammvögel) und Schwarzdelfine beim Fischen – ein seltenes Schauspiel. Später kam  eine kleine Robbenkolonie dazu. Von den vielen „Dauer“-Wasserfällen ist der größte 146 m hoch. Uns  erschien er viel kleiner. Angesichts der steilen Felswände, manche fallen bis zu 290 m senkrecht ins Wasser, verliert man hier das  Gefühl von Höhen und Weiten. Bei Regenwetter sollen die Wasserfälle noch spektakulärer wirken. Dann stürzt von allen Hängen das  Wasser. Gegen 12 Uhr suchte der Kapitän eine ruhige Bucht, wo unsere Gruppe mit Wein auf das neu angebrochene Jahrtausend in  Deutschland anstieß.  Auf dem Rückweg nach Te Anau hatten wir Zeit, um mehrmals irgendwo stehen zu bleiben und Fotos zu machen. So am Wasserfall  „Chasm“ mitten im Regenwald oder bei den Keas nach dem Homertunnel, bei der Mt.-Cook-Lily mit großen, saftig glänzenden  Blättern und weißen Blüten, den Lupinen und den Mirror Lakes, in denen sich die Berge im klaren Wasser spiegeln.  Am nächsten Tag kamen wir in die trockenste Gegend von NZ, in die Region Otago. Die Niederschlagsmenge beträgt hier nur ein  Zehntel derer an der Westküste. Dunedin erinnert mit ihrem Namen an die schottischen Einwanderer, die sich hier niedergelassen  haben. James Cook segelte 1770 an der Otago-Halbinsel vorüber, den Ausgang des Otago-Hafens übersah er aber. Wir besichtigten  die Gebäude der University of Otago. Die Railway Station thront wie eine Burg, aber noch nicht einmal ein halbes Dutzend Züge  laufen täglich in den Bahnhof ein, der von 1904 - 1906 im Stil der flämischen Renaissance errichtet wurde. Im Inneren ist er eher  großzügig gestaltet: Kolonnaden, Balustraden und einem Fußboden mit Bildmotiven aus 725.760 Mosaiksteinchen. Mittelpunkt der  Stadt ist das Octagon, ein achteckiger Platz, an dem die Straßen aus 8 Richtungen aufeinander treffen. Anschließend ging es zur  Nordspitze der Otago-Halbinsel (Maori: Otakou), Taiaroa Head. Hier hatten wir eine Verabredung in der Albatross-Kolonie. Zuerst  bekamen wir anhand eines Films und einer Führung einiges zu den Königsalbatrossen erklärt, dann durften wir sie beobachten. Es  war wunderschön, diese riesigen Vögel, die hier ihren einzigen Festlandsbrutplatz haben, bei ihrer Brautschau zu beobachten.  Königsalbatrosse können bis zu 60 Jahre alt werden. In dieser Kolonie hat der älteste Vogel, „Grandma“ genannt, mit 62 Jahren noch  ein Ei gelegt, bevor er 1988 verstarb.  Erstes Ziel am nächsten Tag waren die Moeraki Boulders, interessante Formationen tonnenschwerer  Steinkugeln am Strand, die bis zu 3 m Durchmesser erreichen, und um die sich zahlreiche Legenden  ranken. Sie liegen direkt am Meer und sind vor ca. 4 Mio. Jahren auf dem Meeresboden durch chemische  Konkretionen um harte Kerne ausgeformt. Als sich der Meeresboden gehoben hatte, sind sie am Strand  von der Brandung freigewaschen worden, weil sie härter waren als das sie umgebende Riffgestein. Sie  blieben dann an Ort und Stelle liegen. Langsam zerfallen sie wieder in ihre Urbestandteile.  Bei super Sonnenschein und überraschend warmen Temperaturen kamen wir zu den „Takiroa Maori“,   alten Maori-Felszeichnungen. Größtenteils zeigten jedoch nur Schilder, wie die Zeichnungen aussehen.  Man hat sie aus dem Kalkstein herausgebrochen und in ein Museum gebracht.  Noch einmal zum Wetter: Es hatte sich schlagartig geändert; wir befinden uns in der trockensten Zone Neuseelands, Central Otago.  Allesamt waren wir zu warm gekleidet. Wohl dem, der „Wandelhosen“ (mit abnehmbaren Hosenbeinen) anhatte!  Später fuhren wir entlang des Lake Pukaki zum Mount Cook NP. Dieser umfasst 140 „Zwei- und Dreitausender“ und fünf der größten  Gletscher Neuseelands. Sie werden vom höchsten Berg, dem Mt. Cook überragt. Durch den NP zieht sich der 29 km lange und bis  zu 3 km breite Tasman Glacier, der größte Gletscher der Südalpen. Der Lake Pukaki wird vom mächtigen, von großen Gletschern  gespeisten Tasman River durchflossen. Wegen des hohen Gehalts an sog. Felsenmehl (das ist von den Gletschern abgeriebenes  Gesteinsmehl), das der Tasman River einschwemmt, hat der See eine milchige türkisblaue Farbe. Je näher am Gletscher, desto  smaragdfarbener das Wasser. Hier gibt es gleich acht Stauwerke für die Energiegewinnung; diese bilden die größte Energiequelle  NZs. So wird u. a. der hier erzeugte Strom unter der Cook Strait hinüber zur Nordinsel geleitet. Durch die Fallwinde und dem vorhin  beschriebenen plötzlichen Wetterwechsel wurde das Wetter immer besser, bis wir nur noch Schönwetterwolken am Himmel hatten.  So hatten wir auch eine wunderbare Sicht auf den Mt. Cook, den höchsten Berg von Australasien. (Die Maori nannten ihn Aoraki  „Wolkenaufspießer“.) Ein Glück, denn an durchschnittlich 240 Tagen im Jahr hüllt er seinen Gipfel in dichte Wolken.  Vom Lake Tekapo aus starteten einige Rotelianer zu einer herrlichen Tour über die Southern Alps. Der Flug war herrlich und hat sich  wirklich voll gelohnt.  Der nächste Tag bot einen herrlichen Morgen, fast ohne Wolken; nur das Thermometer zeigte lediglich  8,5 °C – etwas sehr kühl für Hochsommer. Unser Tagesziel hieß Christchurch. Die größte Stadt der  Südinsel liegt an der Ostküste, unweit der Banks-Halbinsel, an deren Naturhafen Lyttelton im 19. Jh. die  ersten Siedler an Land gegangen sind. Im Sommer weht hier oft tagelang ein trocken-heißer  Nordwestwind, der als recht unangenehme empfunden wird. Wir waren froh, dass das Wetter so schön  war. Bei einem kleinen Stadtrundgang lernten wir die neugotischen Canterbury Provincial Government  Buildings kennen. Auf dem Victoria Square erinnert eine patinagrüne Bronzestatue von 1903 an Königin  Victoria, eine andere von 1932 an James Cook. Die Christchurch Cathedral sahen wir nur von außen.  Dort begegneten wir dem „Wizard“, einem lebenden Kunstwerk, das mittlerweile aus öffentlichen  Geldern finanziert wird. Der ehemalige australische Universitätsprofessor steht mit (an diesem Tag) schwarzer Robe und Spitzhut auf  einer Leiter und wettert gegen die Emanzipation der Frauen - und das jeden Tag! Seine Landkarte zeigt NZ und Australien ganz oben  und Europa down under. Wir nutzten auch die Gelegenheit, das kostenlose Canterbury Museum, untergebracht in einem von  Christchurch’s schönsten historischen Gebäuden, zu besuchen. Das Museum ist weltberühmt für seine famosen Ausstellungen, wie  z. B. „Nga Toanga Tukuiho O Nga Tupuna“ (der Nachwelt überlieferte Schätze unserer Vorfahren), welche die Klassische Maori-  Periode darstellt..  Am nächsten Tag, 5.1., hieß es dann leider: Koffer packen. Da wir bis zum Abflug noch viel Zeit hatten,  absolvierten wir nachher ein „Zusatzprogramm“: die „Cathedral of the Blessed Sacrament“ kannten  unsere Reisebegleiter auch noch nicht. Ursprünglich stand an dieser Stelle ein kleines Gebäude aus Holz  von 1860, das als Kapelle und Wohnsitz des ersten Priesters diente. Die einstige Kirche, 1864  eingeweiht, wurde im Jahre 1887 zur Kathedrale ernannt und ist der Vorgänger der heutigen. Diese  katholische Bischofskirche, das schönste im Stil der Neorenaissance errichtete Gotteshaus NZs und  eines der schönsten Bauwerke der australasiatischen Kirchenarchitektur, wurde 1901 bis 1905 erbaut.  Von Christchurch hatten wir einen Inlandsflug nach Auckland. Dort stiegen wir in die Maschine nach  Frankfurt um. Beim Start um 19.40 Uhr hatten wir eine wunderbare Sicht auf Auckland und seine Skyline, ja sogar die Harbour-  Bridge, die wir am ersten Tag sahen, konnten wir ausmachen. Die Inseln der Bay of Islands sahen von oben auch nicht schlecht aus.  Wieder Zwischenlandung auf Fidji und in L.A., bevor wir am, 6.1., nach abermals fast 30 Stunden Flug im kalten Deutschland  landeten.  Copyright © 2001 Regine Werle. Alle Rechte vorbehalten