Erstellt mit MAGIX Reisebericht Troms Nach dem Mittag auf einem Parkplatz im Wald unternahmen wir einen Abstecher zum Gletscher Øksfjordjøkelen. Man kommt  nicht an den Gletscher heran. Soweit wie die Schotterstraße reicht, standen vereinzelte Siedlungen. Danach gibt es maximal  noch Fußwege, wenn überhaupt, um an den Gletscher, dessen Ausläufer bis an den Fjord hinunterreichte, zu kommen.  Anschließend fuhren wir auf der Europastraße E8 immer an den Fjorden entlang, mit Blick auf die Lyngsalpen: ein großartiges  Alpenpanorama, wild und dramatisch. Die ca. 1.000 m hohen schneebedeckten Berge reichen fast senkrecht in den Fjord hinein.  Von Olderdalen nach Lyngseidet und von Svensby nach Breivikseidet nutzten wir die Fjordfähren. Somit kürzten wir zeit- und  wegmäßig viel ab. Schließlich wollten wir heute noch nach  Tromsø kommen (nach 351 Fahrtkilometern). Die Stadt liegt auf der gleichnamigen Insel, die durch die Tromsø-bru (Tromsø-Brücke) mit  dem Festland verbunden ist. Wir übernachteten auf dem hinteren Teil der Insel, nachdem wir schon mal geschaut hatten, wo sich  einzelne Sehenswürdigkeiten befanden. Am Abend konnten wir endlich bei 11 °C wieder den Blick auf die Mitternachtssonne  genießen, zwar noch mit Wolken, aber immerhin. Den ganzen Tag hatte es schon nicht mehr geregnet.  Am nächsten Morgen war es sonnig und das Thermometer zeigte 16 °C. Es war warm. Wir hatten vor, einen Tag lang die mit  55.000 Einwohnern größte Stadt nördlich des Polarkreises und nördlichste Universitätsstadt Europas zu erkunden. Es begann  mit einem Flop: Das Meeresaquarium, das wir besuchen wollten, war bereits seit 1996 geschlossen. Also fuhren wir zum  nördlichsten Botanischen Garten der Welt, wo es Pflanzen aus verschiedenen Hochgebirgsgegenden sowie aus Moor und  Sumpf gab. Der Garten ist 1,6 ha groß und eingeteilt in 3 Terrassen mit Bachlauf, Teich und einer Gartenlandschaft mit arktisch-  alpinen Pflanzen. Neben dem Garten befindet sich das Nordlysplanetariet (Polarlicht-Observatorium). Hier sollte es samstags,  12 Uhr, eine Vorführung in Deutsch geben. Aber gerade an dem Tag, an dem wir sie sehen wollten, fiel die deutsche Vorführung  aus. Statt dessen gab es eine in Norwegisch, weil sich eine Kreuzfahrt, die offenbar aus lauter Norwegern bestand, angekündigt  hatte. Da wir aber nicht drei Stunden bis zur englischen Führung warten wollten, hörten wir uns die norwegische um 11 Uhr an.  Zum Glück kann man norwegisch wenigstens etwas verstehen. Die Vorführung war sehr interessant, weil wir dadurch in den  Genuß des nur im dunklen Winter sichtbaren Nordlichtes kamen und alles erfuhren. Anschließend fuhren wir in die Stadt. Hier  besichtigten wir die 1861 eingeweihte Domkirche, nachdem eine Hochzeit vorüber war. Sie ist mit ihren 750 Plätzen eine der  größten Holzkirchen des Landes. Wir besuchten auch das Polarmuseum.  Die Ausstellung umfaßt Fang, Forschung und Expeditionen in den Polargebieten, u. a. zu der von Roald Amundsen. In keinem  anderen Hafen der Welt sind so viele Polarexpeditionen begonnen worden wie in Tromsø.  Die Prachtstraße von Tromsø ist die Stogata-Straße. Hier findet man viele kleine Restaurants, hübsche Holzhäuser und die  nördlichste Brauerei Europas, wo das in Norwegen bekannte Mack-Bier gebraut wird. Mittlerweile sind es 20 °C geworden. Für  Nord-Norwegen ist das heißer Sommer, denn man fühlt durch die trockene Luft wie 30 °C. Als wir Hunger verspürten, und nach  so vielen Stunden auch noch fußlahm waren, mußten wir wiedereinmal die Kurzlebigkeit eines Reiseführers erleben. Das darin  angekündigte russische Restaurant existierte nicht mehr. Also beschlossen wir, in das "Pizza Huset", Tromsø's ältestes  Pizzahaus, zu gehen. Es hat sich gelohnt. Die Pizza war so groß und der Salat schmeckte so gut, daß wir Schwierigkeiten  hatten, alles aufzuessen. Ein Spaziergang über die 1.224 m lange Tromsø-bru bis zur Eismeer-Kathedrale (Ishavskatedralen)  und wieder zurück rundete den Aufenthalt hier ab. Die Kathedrale wurde 1965 aus Beton und Glas erbaut. Sie verkörpert  eigenwillig die Elemente dieser Landschaft: Licht, Eis, Brüche, Verwerfungen. Die ganze Ostwand ist ein 150 m² großes  Glasmosaik. Wir sahen das Gebäude jedoch nur von außen: zu viele Leute und zu hoher Eintritt.  Noch am Abend fuhren wir auf E8 und E6 in Richtung Narvik weiter und übernachteten nach 121 km auf der Höhe von  Heia,  234 m. NN. Hier erlebten wir eine tolle Mitternachtssonne mit ein paar Schleierwolken am Himmel.  Und am nächsten Morgen die nächste Panne: Ich wollte auf die am Parkplatz befindliche Toilette gehen, als ich im Tran die  Schiebetür verriegelte und zuschob. Bertram war derweil mit dem Fotoapparat unterwegs. Zu unserem Unglück waren Fahrer-  und Beifahrertür nach der Nacht noch nicht entriegelt. Bertram war ziemlich sauer, weil ich "es nun geschafft hätte". Der  Schlüssel lag drinnen, und der Ersatzschlüssel war in meiner Videotasche - und die natürlich auch drinnen. Glück im Unglück:  Ich hatte die Tür nicht ganz zugeschoben, so daß man durch einen Spalt mit einem Werkzeug den Nippel hochziehen konnte.  Nur, das, was wir auf dem Parkplatz fanden, war dafür nicht geeignet. Nun versuchte Bertram die Autos anzuhalten, die  vorbeikamen. Aber es waren nicht viele um 6 Uhr morgens, und es wehte ein bitterkalter Wind. Den ersten bat er, im nächsten  Ort den Pannendienst anzurufen und herzuschicken. Aber es tat sich nichts. Nachdem einer trotz Winken gleich vorbeifuhr,  zwang Bertram einen anderen zum Anhalten. Der fuhr zwar noch auf den Parkplatz, aber um gleich wieder Gas zu geben und  davonzudüsen. Wo blieb die vielgepriesene Hilfsbereitschaft der Norweger?  Völlig verzweifelt startete er einen letzten Versuch. Diesmal hatte er endlich Glück. Der angehaltene Taxifahrer hatte ein Handy  dabei und rief sofort beim FALKEN-Pannendienst an. Noch eine halbe Stunde frierendes Warten und der Herr vom  Pannenhilfsdienst kam. Es war schwierig, durch den kleinen Spalt an den Nippel zu kommen. Aber mit Bertrams Hilfe schaffte es  der Mann dann doch. Wieder in glücklicherer Lage, zogen wir uns gleich warm an und genossen den schönen heißen Kaffee.  Gegen 8.45 Uhr konnten wir unsere Reise endlich fortsetzen. Es herrschte ein kühler Wind, aber die Temperatur war mittlerweile  auf 10 °C gestiegen und am Mittag hatten wir hochsommerliche 18 °C!  Wir machten einen Abstecher durch ein landschaftlich sehr schönes Flußtal bei Andselv, ehe wir über eine Hochbrücke auf die  Insel Senja  kamen. Sie ist landschaftlich einmalig. Manch Reiseführer sagt, sie sei noch schöner als die Lofoten. Durch drei Tunnel kamen  wir hinüber nach Grunnfarnes. Der erste Tunnel, Kaperskaret, führte mit 630 m unter einem Schneeberg hindurch, wo wir  unseren Wassertank auffüllten, der Sifjordtunnel war 1,5 km lang und führte zum gleichnamigen Ort. Der letzte Tunnel, der  Grunnfarnestunnel, war 570 m lang. Grunnfarnes ist ein malerisches Dorf mit spitzen, ca. 300 - 400 m hohen Bergen auf der  einen und dem Meer auf der anderen Seite. Die Berge wirkten von unserem Standpunkt aus wie Tausender! Die Straße endete  ca. 100 m vor dem Meer. Hier stand eine Picknickbank und wir machten unsere Mittagspause. Da das Wetter so schön war,  blieben wir bis kurz nach 17 Uhr hier, um auszuruhen und uns zu sonnen. Es war bei 19 °C sehr warm und ich holte mir einen  leichten Sonnenbrand. Dann fuhren wir den gleichen Weg zurück bis nach Finnsnes und von dort auf der E6 in die Provinz  Nordland.