Erstellt mit MAGIX Lorem ipsum Cuneo - Cherasco - Pollenzo - Alba [31.08.97]  Bei herrlichem Wetter und 30 °C begaben wir uns auf einen Stadtrundgang durch Cuneo. Die Provinzhauptstadt liegt malerisch auf  einem keilförmigen Hochplateau über der Mündung des Gesso in die Stura di Demonte. Von unserem Parkplatz aus hatten wir einen  schönen Blick auf den Berg Monviso; eine kleine Entschädigung für den Fehlschlag „Po-Quelle“. Zentrum ist die große, von Arkaden  eingeschlossene Piazza Galimberti. Die Stadt hat irre viele Kirchen zu bieten. Wir besichtigten allein sieben: gestern abend die Kirche  S.Sebastian; heute S.Francesco (Restaurierung), Sta.Maria della Pieve, S.Ambrogio, den Dom Nostra Signora del Bosco (zwischen  zwei Messen). Das Santuario di Sta.Maria degli Angeli, wo der Schutzpatron von Cuneo, Angelo Carletti, in einer Kristallurne begraben  liegt, war geschlossen. Ebenso die interessanteste Kirche in Cuneo, der barocke Zentralbau Sta.Croce mit wundervollem Marmorportal,  neben der unser Übernachtungsparkplatz lag. Ich wollte, wenn ich schon mal in Italien bin, auch richtig italienisch essen gehen. Im  Restaurant „Pizzaria Napoli“ konnten wir das probieren, denn das Coperto kam hier „nur“ 2.000 LIT. Wir wählten Spaghetti mit  Meeresfrüchten und Gnocchi mit Käsesauce. Coperto wurde uns nicht gereicht - den anderen Gästen schon. Die jugendliche Bedienung saß lieber vor dem Fernseher, als die Gäste freundlich zu bedienen. Nach der Rechnung mußten wir sogar persönlich fragen, bevor das  Mädchen sich bequemte unwillig aufzustehen. Da war uns doch tatsächlich das Coperto berechnet! Bertram zog das Geld vom  Rechnungsbetrag ab und machte die Bedienung darauf aufmerksam, daß er nicht für „Nichts“ bezahle. Plötzlich hieß es: „Servizio“, den  es hier nicht gab. - Und ich bin erst mal geheilt vom Restaurant in Italien. Offenbar müssen die Italiener erst noch lernen, daß es  Trinkgeld (Servizio) nur gibt, wenn der Gast auch zufrieden war. In manchen Restaurants ist der Service gleich im Preis einkalkuliert  (ca. 20 %)!  Gegen 14 Uhr verließen wir Cuneo in Richtung Alba. Die Stadt Mondovi, sahen wir im Vorbeifahren mit Fotostop. In unmittelbarer Nähe  befindet sich die Wallfahrtskirche Santuario di Vicoforte (Santuario Basilica Regina Montis Regalis). Wir hatten uns trotz des schwülen  Wetters christlich bekleidet, denn in dieser Kirche ist man mit T-Shirt und Shorts nicht willkommen.      „Die Wallfahrtskirche wurde 1596-1731 errichtet, ihre neoklassizistische Fassade 1883. Der Bau hat die Form einer großen Ellipse, die  zwischen vier Ecktürmen eingespannt ist. Dominierend ist die große elliptische Kuppel von Francesco Gallo. Im Innern, in der Mitte der Kirche,  die Kapelle des Allerheiligsten ... mit Säulenbaldachin, der von einer Galerie umgeben ist. Die vier Kapellen des Umgangs sind Grabstätten der  Savoyer: Kapelle des heiligen Benedikt, Kapelle des hl. Franz von Sales, Kapelle des hl. Joseph und die Kapelle des hl. Bernhard mit dem Grab  von Karl Emanuel I.“ [Kulturführer „Italien“,1993]  Diese Kirche ist die weitaus schönste, die ich je gesehen habe. Abgesehen von der Höhe fesselte mich die üppige und helle Malerei an  Decke und allen Wänden, die teilweise mit plastischen Reliefs ergänzt war und das gesamte Ensemble räumlich erscheinen ließen. Durch die Po-Ebene mit herrlichem Alpenpanorama führt uns unsere Reise weiter nach Cherasco, eine 1243 gegründete mittelalterliche Stadt, die auf einem Berg mit Sicht auf die „Langhe“ und die Alpen liegt. Sie ist von einer Sternbastion begrenzt und wie eine  romanische Festung mit senkrechten Straßen, die ins Grüne münden, gebaut. Sonntags ist hier im katholischen Italien stets Messe,  egal zu welcher Zeit. Und so auch gegen 17 Uhr, als wir die Wallfahrtskirche der Heiligen Jungfrau des Volkes „Santuario della  Madonna del Popolo“  besuchen wollten. Diese Kirche erstrahlte rötlich im Abendsonnenlicht, da die Fassade aus Backstein ist. Die  weite oktogonale Kuppel ist die drittgrößte in Piemont. Der Triumphbogen Arco del Belvedere (Arco Trionfale della Madonna) wurde  zwischen 1647 und 1688 als Widmung für die Rettung von der Pest 1630 erbaut. Der Palazzo Brizio della Veglia ist ein großartiges  gotisches Bauwerk, das kürzlich restauriert wurde, mit ausgedehntem inneren Garten. Der Nazarole-Bogen (Arco di Porta Nazarole)   wurde Ende des 18. Jh. begonnen und ist unvollendet geblieben. Der Name kommt wahrscheinlich daher, daß die durch den Bogen  führende Straße zu den Ort Nazarole führt.  Auf dem Weg nach Alba liegt Pollenzo, dem Kulturführer nach eine römische Stadt von 170 v. Chr. 1295 wurde sie von den Asti zerstört.  Aus der römischen Zeit seien noch erhalten: Forum, Tempel, Theater für 6 000 und Amphitheater für 17 000 Zuschauer; alle Gebäude  aus dem 1.-2. Jh. n.Chr. Wir fanden zwar ein Schild „Amphitheater“, aber wo war es? Wir liefen einmal im Kreis, immer dem Schild und  der Nase nach. Aber wir konnten nichts von einer ehemaligen römischen Stadt entdecken. Nur kleine Häuser mit Gärten. Ein Garten  war tiefer gelegen, rund, und mit Tomatenpflanzen bestückt. Vielleicht war das einmal das Theater? Diese Aktion war wohl ein Satz mit  „x“, nix. Hier wollte uns wohl einer verulken, entweder der Kunstführer oder das Hinweisschild. Oder die Gebäude befinden sich  innerhalb eines Privatgartens und sind nur zu bestimmten Zeiten für Publikumsverkehr geöffnet. Nun gut. Kaum verließen wir den Ort,  entdeckten wir die Reste einer antiken römischen Brücke. Wenigstens etwas. Und weiter führte uns die Reise nach Alba, unserem  heutigen Ziel. Wir übernachteten auf einem Parkplatz außerhalb des Stadtzentrums, aber nicht weit davon entfernt; lediglich die  Eisenbahngleise trennten uns von der Stadt der Trüffel. Am Abend machten wir wie gewöhnlich einen kleinen Stadtrundgang und  besichtigten bei der Gelegenheit den offenstehenden gotisch-lombardischen Dom S. Lorenzo. Im Café „Calissano“, das Café der  vornehmen Herrschaften des 19. Jh., tranken wir weißen und roten italienischen Wein. Es war noch sommerlich warm und erstaunlich  viel los. Alba - Asti - Acqui Therme - Casale [1.09.97]  Der heutige Tag begann mit herrlichem Sommerwetter und bereits 21 °C am frühen Morgen. Ein Rundgang am Vormittag zeigte uns die  Schönheit der Stadt, die für zwei Dinge berühmt ist: ihre roten Weine und die weißen Trüffel „tartufi“.       „Alljährlich zur Erntezeit im Herbst bricht in Alba das Trüffelfieber aus - an allen Ecken stehen die kartoffelförmigen Edelpilze für sündhaft  teures Geld zum Verkauf (100g für 150-280 DM)! Und zur selben Zeit sind auch die Trauben in den Weinbergen um die Stadt reif - Genießer  haben die Wahl zwischen dem fruchtig-herben Barbera, dem frischen Dolcetto, dem trockenen Nebbiolo und dem begehrten, vollen Barolo.“  [Reisehandbuch „Italien“, 1992] Wir konnten uns beherrschen und sparten unser Geld für nützlichere Dinge. Abgesehen davon war offensichtlich auch noch keine  Trüffelzeit, als wir Alba besuchten.  Charakteristisch für Alba und einige andere mittelalterliche Städte sind die sog. Wohntürme, die zwischen den Häusern emporragen. Je  höher der Turm, desto wohlhabender war die zugehörige Familie. Aus Angst vor mörderischen Übergriffen der in Fehde stehenden  Nachbarn schloß man sich nachts im Turm ein. So konnte zwar die Wohnung ausgeraubt, die Familienmitglieder jedoch nicht ermordet  werden. Gegen Mittag setzten wir unsere Reise in Richtung Asti fort. Dort gab es einen riesigen, in glühender Hitze liegenden Parkplatz, der  ausnahmsweise kostenfrei war. Nachteil: Zum Stadtzentrum waren es noch ca. 20 min. Und so mußten wir ganz schön hetzen, um den  Dom noch vor der 1½-Stündigen Siestapause zu erreichen. Die gotische Backstein-Kathedrale Sta.Maria Assunta und S.Gottardo wurde  1309-54 in farbigem Wechsel der Ziegel erbaut. Mit einem anschließenden Rundgang erkundeten wir auch diese uns bisher unbekannte Stadt. Hier ist ebenfalls eine Handvoll der alten Geschlechtertürme aus Backstein erhalten, wie die Torre Deregibus. Asti ist die  Geburtsstadt von Vittorio Alfieri (1749-1803), dem bedeutendsten italienischen Tragödiendichter des 18. Jh., dessen Geburtshaus wir  unter anderem auf dem Rundgang entdeckten. S. Secondo war wohl die erste Bischofskirche der Stadt. Die heutige Kirche stammt aus  der Spätgotik.  Das schöne an einer selbst organisierten Reise ohne Zeitdruck ist, daß man kurzfristig Ziele aus der Planung heraus- und andere  hineinnimmt. Genauso handhabten wir es mit Alessandria. Stattdessen fuhren wir nach Acqui Terme.      „Das Heilbad am linken Ufer der Bormida wußten bereits die Römer zu schätzen. Schon gut 150 Jahre V.Chr. badeten sie in den 75°  warmen, salzigen Schwefelquellen von Aquae Statiellae. Heute kann man das Wasser in einem 6.500 m² großen Thermalschwimmbad  genießen.“ [Euro-Autoreisebuch „Die Alpen“, 1992] Die Terme Bolleno ist eine solche Heißquelle, an der man sich sein Badewasser holen könnte, ohne es selbst erwärmen zu müssen. An die Frühzeit der Stadt erinnern noch Pfeilerstümpfe und vier Pfeilerarkaden eines römische Aquädukts, mit dem über 12 km hinweg  frisches Wasser aus den südlich vorgelagerten Bergen nach Acqui geleitet wurde. In der Hitze des Tages ließen wir es uns nicht  nehmen, auch mal italienisches Eis zu naschen. In der „Acqui-Bar“ konnten wir das auch tun und es war erfrischend.  Am späten Nachmittag begaben wir uns auf den Weg an unser heutiges Tagesziel, Casale Monferrato. Wir parkten direkt vor dem  Castell und wollten dort auch übernachten. Der Parkplatz war sehr leer, jedoch mit einer Wasserstelle (Quellenhahn) ausgerüstet.  Bertram stellte sich dort gleich unter die „Dusche“, ein angebrachter Schlauch erleichterte das Duschen. Nach einem guten Abendessen machten wir unseren Stadtrundgang schon im Dunkeln. Unser erster Eindruck ergab: tote Hose. Aber wir sollten uns irren, denn der  gesamte Ort schien auf der Piazza Mazzini versammelt. Dazu Polizei, Carabinieri, Sanitäter und Militär. Der Grund war die Eröffnung  eines Sportfestes der Region Piemont und ihrer Partnerregionen aus Frankreich, Portugal und Österreich mit einer Ansprache  verschiedener Leute und einem anschließenden Kurzkonzert des Fanfarenorchesters “Berlieri“ des 3. Regimentes. Das Orchester  spielte gut und hatte bereits mehrere Auftritte in unterschiedlichen Ländern hinter sich, u. a. auch in Deutschland und Australien. Als  sich der Rummel langsam auflöste, gingen wir auch noch ein paar Runden. Und nun war überhaupt keine tote Hose mehr. Bei stolzen  28 °C um 21.30 Uhr waren unheimlich viele Menschen und Familien unterwegs. Während der Veranstaltung hatten wir den Bus auf die  Stadtseite des Parkplatzes gefahren, da die Festungsseite zu dunkel lag und wir Angst hatten, daß das Auto geklaut werden oder  zumindest aufgebrochen werden könnte. Zum Schlafen stellten wir den Bus jedoch wieder an der dunklen Castellmauer ab. Der andere  Parkplatz mußte nämlich dienstags und freitags morgens ab 6 Uhr geräumt sein, da dann Markttag ist. Casale - Vercelli - Lago Viverone [02.09.97] Ab 7 Uhr wurde der Parkplatz mit einem Mal irre voll. In Massen strömten die Menschen auf den Markt. Dabei hatte sich ein älterer Herr  selbst zum Parkwächter ernannt und lotste die Autos in die Lücken. Manche Fahrer dachten gar nicht daran, sich einweisen zu lassen.  Sie wollten so nah wie möglich am Markt parken und warteten, bis etwas frei wurde, und behinderten so andere. Dabei waren auf dem  Parkplatz noch so viele Plätze frei!  Zunächst erforschten wir die römische Gründung am Südufer des Po, die 1303 an die Markgrafen von Montferrat kam. Die Piazza  Mazzini wies kaum noch Spuren des gestrigen Spektakels auf. Im Café „Bar Savoia“ genossen wir zuvor wieder einen tollen  Cappuccino. Die Basilica S.Evasio gründeten die Langobarden; der heutige romanische Bau wurde 1218 fertiggestellt. Die  reichgegliederte Fassade führt in eine fünfschiffige Vorhalle, die als eine der originellsten Architekturleistungen der oberitalienischen  Romanik gilt, an die sich das fünfschiffige Langhaus anschließt. Im Innern hängt unter der Kuppel ein ebenfalls noch aus der Romanik  stammendes silberbeschlagenes Holzkruzifix. Im Chor sind Reste des Fußbodenmosaiks der einstigen Krypta erhalten. Besichtigen  konnten wir nur vier Schiffe, eins wurde gerade restauriert. Dabei arbeiteten die Restaurateure fast im Dunkeln. Eine Strahlerlampe  beleuchtete gerademal den Fleck, der erneuert werden sollte. Der Spaziergang über den Markt war ein einmaliges Erlebnis. Was es dort alles gab! Da steht unser Freitagsmarkt in Dresden in vielem  hinterher. Jeder Wagen stand auf einem vorgezeichneten Platz, manche hatten ihre Ware in Ständen untergebracht, manche verkauften  direkt vom LKW. Ein junger Mann hatte mindestens zehn Sofas ausgepackt und wartete auf Kundschaft. Es gab Gemüse über Gemüse,  teilweise wurden ganze Stiegen verscherbelt, z. B. Paprikaschoten zu umgerechnet 2,80 DM die Stiege. Wir sahen mindestens drei  LKWs mit frischem Meeresfisch. Da konnten wir nicht widerstehen und besorgten uns einiges für ein schnuckeliges Mittagessen:  Sardinen und Oktopusse, Basilikum (ein Riesen Bund!), Eiertomaten, Paprikaschoten, Rettich, Petersilie, Honigmelone... Auf dem Markt  gab es Stände mit Kleidern, Schuhen, Hausrat, Spielzeug und Ramschkisten. Wie die Damen sich dort um die Ware gestritten haben!  An einem Süßigkeitsstand (eine Tüte mit verschiedenen Pralinés für 10.000 LIT) sah man nur kopflose Menschen, die sich dort  drängten: die Dachplane hing soweit hinab, daß sie einen Teil verdeckte. Und Käääse gab es dort: riesige Rollen Parmesan und  anderen italienischen Käse. Irgendwann hatten wir genug und brachen unsere Zelte in Casale ab, um in Richtung Vercelli weiterzufahren. Wir wollten in der Nähe  des Poufers eine Pause machen. Aber nirgendwo gab es eine Möglichkeit. Also hielten wir in einem Wald, versteckt vom Fahrweg. Der  Platz war ein Auwald mit vielen Mücken. Unsere Dschungelmilch, die ich schon für den Tunesienurlaub 1993 besorgt hatte, tat immer  noch gut ihre Dienste. Eine richtige Portion auf die Haut und die Mücken machen einen großen Bogen um dich! Das Essen war ein  Schmaus: gebratene Sardinen und Calamaris mit Kräutersoße und Nudeln als Beilage. der Rest wurde zum Salat. Während ich mich  um den Aufwasch kümmerte, war Bertram wieder auf Insekten- und Pflanzensafari.  Gegen 14.30 Uhr verließen wir das Paradies der Mücken und machten uns auf den Weg nach Vercelli.       „Die Geschichte des Vercelligebietes hat ... keltischen Ursprung. ... Das Glück von Vercelli begann tatsächlich mit der Anwesenheit der  Römer, die sie seit 49 v.Chr. zum Rang Munizipium erhoben. Die Siedlung verwandelte sich schnell in eine bequeme Stadt, deren Standort auf  einer wichtigen Straßenachse der alten Wirtschaft nach der Sankt Bernhard Übersteigung ihr Wachsen und ihre Bedeutung unter den anderen  Städten des nordwestlichen Italiens verursachte.“ [Auszug aus Prospekt „Vercelli“] Die Basilica S.Andrea, Symbol der Stadt, ist eine romanische Kirche mit sich anschließendem Kloster. Es ist eine der ersten  italienischen Zistersienserkirchen, die noch an der französischen Zistersienserbaukunst orientiert ist: vier Körper rings um einen  Kreuzgang. Die Kirche hat drei Schiffe und bekommt das Licht durch große Rosetten. Die Basilika besitzt einen hölzernen Chor von  Paolo Sacca da Cremona (1511) mit Intarsien in Form von Stilleben und Stadtansichten. Die Abtei aus dem Jahre 1219 ist seit 1930  wieder von Mönchen bewohnt. Nicht weit von S.Andrea steht der Dom S.Eusebio. Er ist dem ersten Bischof von Vercelli und Piemont  geweiht und wurde ab 1572-1700 auf den Überresten einer alten frühchristlichen Basilika neu errichtet. Zeugnis der alten Basilika ist der gewaltige romanische Kirchturm (Kampanile) von 1151. Der Dom bewacht den wertvollen Kirchenschatz in der Sakramentskapelle, der  dem großen Publikum unzugänglich ist: Wertgegenstände der kirchlichen Kunst (Reliquiare, Paramente, Goldschmiedegegenstände).  Das Stadtzentrum von Vercelli mündet in die Piazza Cavour, den alten Hauptplatz, ein ungleichseitiges Viereck, das ein mittelalterlicher  Bogengang umschließt. Die Torre dell’Angelo (Engelsturm) beherrscht den Platz. Der Bau des 14. Jh. ist Zeichen der Macht der Familie  Tizzoni. Ein paar Schritte weiter erhebt sich die Torre della Città (Stadtturm), der höchste unter den vielen Türmen, die das  Stadtzentrum kennzeichnen; sie bestätigen die Stärke der Vercelligemeinde durch Familien, die im Spätmittelalter über die Stadt  herrschten. Am Spätnachmittag beschlossen wir, zum in der Nähe liegenden Lago di Viverone zu fahren, um noch einmal baden zu gehen, obwohl  das Wetter nicht mehr so besonders aussah, und anschließend dort zu übernachten. Mir war es dann doch zu kalt, aber Bertram wagte  sich in den See, bevor es anfing in Strömen und die ganze Nacht zu regnen. Der Parkplatz am See war unbeleuchtet; ab und zu kam  ein verdächtiges Auto dahergefahren. Aus Angst vor einem Überfall siedelten wir in einen Ort am See um und nächtigten unter einer  Laterne. Am frühen Morgen, als es so langsam hell wurde, fuhr Bertram zum Parkplatz zurück.