Erstellt mit MAGIX Reisebericht 10.-17. September 2002 Namanga - Karatu, 254 km Kurz nach der Abfahrt um 8 Uhr erreichten wir die Grenze zu Tanzania. Es war wolkenlos und morgens 13,5 °C.  Ca. 1 Stunde dauerten die Aus- und Einreiseformalitäten, dann konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.  Bei einer Buschpause lernten wir die "Naturmassai" kennen, die in ihren Rundhütten  mitten in der Grassteppe  wohnen. Sie durften wir fotografieren, ohne gleich etwas zahlen zu müssen. Nur zu nahe durfte man ihnen nicht  kommen, dann wichen sie verängstigt zurück. Und wir erblickten den Kilimanjaro ohne Wolken, ein seltenes - und  für uns einmaliges - Schauspiel. Als wir irgendwann die seltenen Giraffengazellen entdeckten und für ein Foto stehen bleiben wollten, ergriffen sie  sofort die Flucht. Wir sahen sie auf der ganzen Reise nie wieder. An dieser Verhaltensweise sieht man, dass die  Tiere in Afrika nur in den Nationalparks "in freier Wildbahn" leben können. Außerhalb dieser geschützten Gebiete  werden sie geschossen und vermarktet. Wir denken, das wissen die meisten Tiere auch, denn man sieht sie  tatsächlich nur in den Parks.   Zunächst führte uns die Route durch eine Trockenbuschsavanne, die in eindrucksvollem Kontrast zur üppigen  Vegetation des Mt. Meru (4.565 m), Hausberg von Arusha und zweithöchster Berg Tanzanias, steht. Ursprünglich  war der Berg noch höher als heute, doch vor 250.000 Jahren sprengten gewaltige Ausbrüche den östlichen  Kraterrand weg. Sobald die Vegetation üppiger wird, sieht man auch wieder mehr Siedlungen. Arusha [200.000 Ew., 1.390 m NN] erreichten wir um 11.45 Uhr. Bis 13.30 Uhr hatten wir hier  Mittagspause. Wir zwei machten erst einen Rundgang durch die Stadt. Arusha liegt genau in der  Mitte zwischen Kairo und Kapstadt; man hat den Punkt mit einem Uhrturm markiert. Die alte  deutsche Boma, eine Festung, war Verwaltungssitz der Kolonialherren und wird heute von der  Regionalverwaltung genutzt. In der Boma befindet sich außerdem das Natural History Museum,  das u. a. prähistorische Funde zeigt. Arusha wurde 1899/1900 als deutsche Garnison gegründet,  erlangte erst 1996 Stadt-Status und ist heute wichtigster Handelsplatz von Nordtanzania. Der  Name Arusha erhielt die Stadt nach den auch heute noch hier lebenden Waarusha, einer  Volksgruppe, die sich vor etwa 170 Jahren von den Massai abspaltete. Hier verkündete Präsident  Julius Nyerere 1967 seine berühmte "Arusha-Proklamation", das Credo des Afrikanischen  Sozialismus. In jenem Jahr wurde Arusha zum Hauptsitz der frisch gegründeten East African Community (EAC; das Pendant zu EU).  Ernest Hemingway verbrachte in der Stadt einen Großteil seiner Afrikazeit. Ich weiß, dass die Leute hier von Natur aus sehr neugierig  sind, aber mir war trotzdem nicht wohl, so aufdringlich angesprochen zu werden. Zu Bertrams Leidwesen war ich daher unausstehlich.  In einem Supermarkt versorgten wir uns mit 2 Gallonen Wasser und aßen anschließend im "Bamboo"-Restaurant Omelett. Es war wohl das erste Mal, seit ich mit ROTEL  verreise, dass wir 5 Minuten vor der ausgemachten  Zeit abfahren konnten. Bevor das Mikrofon für eine  Stunde zum Mittagsschläfchen still blieb, gab Anne  uns noch ein paar Suaheli-Vokabeln mit auf den Weg.  Suaheli enthält Wörter aus der arabischen,  portugiesischen und deutschen Sprache. Als wir von der Hauptstraße abzweigten, sollte laut  Programm eigentlich eine Staubpiste anfangen. Doch  zu Anne's Überraschung fahren wir auf einer neuen  Teerstraße. Die war allerdings noch nicht fertig, so  dass wir doch noch ein größeres Stück auf einer  buckeligen, holperigen Staubpiste fahren mussten. Tja,  nicht umsonst heißt unsere Reise auch "Erlebnisreise". Wir wurden dermaßen geschüttelt - da verstand man sein eigenes Wort nicht  mehr. In Tanzania, so wollte uns Anne erklären, wird viel für die Infrastruktur getan, z. T. sogar mit EU-Geldern.  Mto-wa-Mbu bedeutet "Moskito-Fluss". Für die Mbugwe, Iraqw, Gorowa, Irangi, Tatogga, Chagga  und Massai war das Dorf für Jahrhunderte Handelsplatz. Der Ort ist in Afrika der einzige Platz, wo  die vier afrikanischen Hauptsprachen Bantu, Khoisan, Kuschitisch und Nilotisch gesprochen werden. Wir besuchten hier einen Souvenirmarkt, dem ein Obstmarkt angeschlossen war. Bertram und ich  durchschritten den Souvenirmarkt schnell, weil wir nur ein bisschen Obst holen wollten. Jeder  Händler sprach uns an und wir verstehen, dass sie auf die Verkäufe angewiesen sind, um zu  überleben, doch nur an einem Stand konnten wir etwas kaufen. Zunächst kosteten wir die roten  Bananen und Papaya, bevor wir uns von beidem etwas holten. Wie auf solchen Märkten üblich,  stehen immer irgendwelche Souvenirverkäufer dabei, die dich dann an ihren Stand lotsen wollen. So  auch hier: Der junge Mann bot uns seine Schnitzereien an. Aus echtem Ebenholz seien sie,  behauptete er. Doch von Anne wussten wir, dass das natürlich nicht stimmt. Mit Schuhcreme wird Holz schwarz und für das  entsprechende Gewicht sorgt ein Metall im Innern der Figuren. 15.000 Tanzanische Schilling wollte er für solch eine Figur haben. "Oh,  ich habe aber nur 5.000 TZS in der Tasche und kann auch nicht mehr dafür zahlen", sagte Bertram. "Lass sehen", erwiderte der junge  Mann, "ob du nicht in irgendeiner Tasche noch mehr Geld hast." Doch Bertram ließ ihn nirgendwo hineinsehen. Außerdem hatte ich  unser restliches Tagesgeld im Brustbeutel und alles andere war im ROTEL versteckt. Der Afrikaner ließ sich schließlich doch  überzeugen, dass wir nicht mehr Geld haben. Dafür wollte er uns aber nun eine sehr viel kleinere Figur geben. "Das ist aber kein echtes  Ebenholz, sondern eine Fälschung" sagte Bertram ihm auf den Kopf zu. "Doch, doch, schau nur wie schwer die Figur ist." Der Händler  kratzte sogar an der schwarzen Farbe, um uns die Echtheit zu beweisen. Selbstverständlich an einer unauffälligen Stelle. Letztendlich  musste der Afrikaner verlegen lächeln, als er merkte, dass er ertappt war. Nun kam auch mein Part bei solchen Auftritten an die Reihe.  Ich schaute auf die Uhr und sagte: "Wir müssen los, der Bus wartet." So kommen wir meistens schnell aus derartigen Läden raus. Wir kamen wenig später am Lake Manyara National Park vorbei und fuhren dann die  Abbruchkante des Ostafrikanischen Grabenbruches hinauf. Von weitem konnten wir im eben  genannten NP die ersten Giraffen ausmachen; diese sind ja bekanntlich die interessantesten. Wir  wussten auch nicht, dass wir viel mehr auf unserer Reise, und auch viel näher, sehen sollten. Der  NP hat eine Größe von 325 km². Davon entfallen allein über 200 km² auf den 42 x 16 km großen  Lake Manyara [960 m NN]. 1960 erhielt die Region NP-Satus; bis dahin war sie Hauptjagdgebiet.  Vor uns auf der Straße, die von bizarren Affenbrotbäumen gesäumt ist, machte es sich ein Anubis-  Pavian gemütlich. Nonstopp ging es nun hinauf zum "Kudu-Camp-Site" in Karatu. Hier war viel los, denn auch dieses  Camp ist Ausgangspunkt für Safaris in den Ngorongoro-Krater. Wir schnipselten diesmal für einen  herrlichen Gemüseeintopf. Da wir nur 5 Frauen in der Gruppe sind, müssen wir jeden Tag ran. Ab  und zu half uns Anton, der durch seine Größe und Behinderung (Buckel) schlecht beim ROTEL-Aufbau helfen konnte. Die Suppe aßen  wir dann schon im Dunkeln. Hier ist es nämlich von 18.30 - 6.30 Uhr finster. Wir befinden uns immer noch fast am Äquator.  Karatu - Ngorongoro-Krater - Karatu (ca. 100 km)  siehe Bericht “Ausflug in den Ngorongoro-Krater”.  Karatu - Same (462 km) In der Nacht kam ein kräftiger Wind auf. Morgens waren es 17 °C. Die starke Bewölkung lockerte sich schnell auf. Tagsüber wurden es  wieder um die 30 °C im Schatten. 8 Uhr ging es auf der Rüttelpiste zurück nach Arusha. Kurz vor der Stadt stoppten wir an einer Kaffeeplantage. Da in Arusha ganzjährig  mit ca. 22 °C ein angenehmes Klima herrscht, fühlten sich die Deutschen während der Kolonialzeit hier sehr wohl und machten Arusha  zum Anbaugebiet für veredelte Pflanzungen wie Kaffee, Bananen, Mais und Sisal. Auch diese Plantage stammt aus jener Zeit. Kaffee  gedeiht am besten im Schatten. Aus diesem Grund werden australische Silbereichen gepflanzt. Kaffeebohnen werden roh und damit  weiß exportiert und erst im Empfängerland geröstet. In Arusha hatten wir abermal 1 ½ Stunden Mittagspause. Wir zwei genossen  derweil einen Cappucchino im "Jambo Café". Copyright © 2003 Regine Werle. Alle Rechte vorbehalten Jambo Guten Tag Habari Wie geht's? 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