Erstellt mit MAGIX Reisebericht Über Lilongwe nach Mchinji/Chipata (Zambia) Manzini Bay - Lilongwe (332 km)  Am Morgen herrschte wieder der übliche Sturm.  Um 8 Uhr verließen wir die Nkopola-Lodge. Im Laufe des heutigen Tages würden wir die 3.000-km-Grenze überschreiten. Eine Schlaglochpiste führte uns in Richtung Mongochi. Die geflickten Schlaglöcher erhalten hier Nummern. Wir zählten momentan bis  694. Und wieder wurde gerade ein neues Loch geflickt. Erster Fotostopp in einem Dorf, wo Fisch zum Trocknen auslag. Für uns war es etwas Besonderes. Die Menschen hier aber amüsierten  sich köstlich über die Muzungis. Es war gerade so, als ob bei uns ein Tourist einen gewöhnlichen Kartoffelacker fotografieren würde. Die Fahrt führte uns nun nach Norden durch eine wunderschöne Landschaft, immer an der Grenze zu Mozambique entlang. Malawi,  das noch wenig besucht wird, gilt in Expertenkreisen als eines der schönsten Länder im südlichen Zentral-Afrika. Es wird deshalb auch  das "Warme Herz Afrikas" genannt. Es ist voll von unvergesslichen Eindrücken. Der längliche Binnenstaat erstreckt sich über 800 km in  nord-südlicher Richtung. Die Landschaft ist so vielschichtig, wie die geologische Struktur des Landes. Entlang des ostafrikanischen  Grabenbruchs und des Malawisees, mit den Hochplateaus beiderseits des Grabens gelegen, bietet Malawi sehr kontrastreiche  Landschafts- und Klimazonen. Bei einem Fotostopp standen Kinder an der Straße, die getrocknete Mäuse verkaufen wollten. Als unser  großes rotes Ungetüm anhielt, verließen sie fluchtartig das Gelände. In Mthunzi war gerade Markttag. Massen von Menschen saßen vor Obst und Gemüse und verschiedenen Sachen im Staub und  warteten auf Abnehmer. Ebenso viele Menschen waren aus den umliegenden Dörfern hierher unterwegs. Oft müssen sie dafür 10 und  mehr Kilometer laufen. Zwischen den vorbeifahrenden Autos sieht man immer wieder die leuchtend blauen Tüten an Stangen, wie auch  schon in Tanzania beobachtet. In Dedsa [1.500 m NN] zeigte das Thermometer "nur" 22 °C. Wir verließen nun die mozambiquanische Grenze, um nach Lilongwe, der  Hauptstadt, zu fahren.  Zunächst hielten wir 1 Stunde Siesta auf dem kleinen Campingplatz im Golfclub von Lilongwe.   Da kam ein Afrikaner und meinte, wir sollten die Zelte nicht zu nah an den Zaun stellen, weil da  schon mal einer durchlangen könnte. Er schaute sehr ungläubig, als wir ihm sagten, dass wir  keine Zelte hätten, sondern dass unser Bus unser Hotel sei. Gegen 14 Uhr starteten wir zur angekündigten Stadtrundfahrt. Lilongwe ist eine relativ junge  Stadt, die mitten im Busch gebaut wurde. In der Neustadt jedenfalls stehen nur  Regierungsbauten zwischen Buschwerk. Das Leben pulsiert in der Altstadt, die wir nur ganz kurz  sahen. In einem Supermarkt der südafrikanischen Supermarktkette "Shoprite" deckten wir uns für die  nächsten tage mit Verpflegung ein. Diese Supermärkte werden sehr stark bewacht. Hier gibt es  nämlich all das, was sich der normale Einheimische nicht leisten kann. Stichprobenartig wird am  Ausgang durch bewaffnetes Sicherheitspersonal jeder Tüteninhalt mit dem Kassenzettel  überprüft, da wohl sehr viel geklaut wird. Nach frischem Brot muss man manchmal ½ Stunde warten. Wir beobachteten, wie manche  Leute sich dieses Brot kauften und es vor dem Supermarkt an andere weiter verkauften.  Wieder am Campingplatz bereiteten wir die Zwiebelsuppe vor. Nach dem Abendbrot verschwanden wir wie üblich in der Bar (des  Golfclubs). Lilongwe - South Luangwa NP (273 km)  Morgens war es ziemlich kalt - bis die Sonne kam. Dann stieg das Thermometer schnell auf 22 °C. Während des Frühstücks fühlten wir  uns wie in Hitchcocks "Die Vögel". Überall waren Schildraben. Sie wussten schon, wo es was zu holen gab...  Um 8 Uhr verließen wir den Golfplatz, vertankten die letzten Malawi-Kwacha und fuhren dann die letzten 100 km zur Grenze durch sehr  eintönige Landschaft. Um 9.45 Uhr erreichten wir den Grenzort Mchinji. Anne organisierte die Ausreise aus Malawi. Nun fuhren wir 10 km durch  Niemandsland, bevor wir auf die zambischen Grenzhäuschen stießen. Unterwegs trafen wir einen sehr neugierigen Streckenposten.  Dieser kletterte auf die Leiter zwischen Führerhaus und Hänger, schob das Fenster neben mir auf und sagte: "Hello, how are you?"  Dann musterte er uns 14 "Diplomaten" und ließ uns weiterfahren. Oftmals hielt man uns auch nur an, um einen roten ROTEL-Kuli zu  ergattern.  Um 10.55 Uhr hatten wir auch die Einreise nach Zambia hinter uns gebracht und konnten unsere Fahrt fortsetzen.   Copyright © 2003 Regine Werle. Alle Rechte vorbehalten