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Ereignisse
Pitschnass auf der Wilden
Rodach unterwegs
Höhepunkt unseres diesjährigen Familientreffens (in der Viceburg in Bernstein a. d. Rodach) war am
24. Mai 2003 die Floßfahrt auf der Wilden Rodach in Schnappenhammer.
Gegen 12 Uhr fanden sich alle 34 Familienmitglieder in der Flößerhütte beim Forsthaus Wellesbach
ein. Hier stärkten wir uns erst einmal mit einem deftigen Flößerbraten. Langsam füllte sich die Hütte
mit immer mehr Touristen, die Zahl der Reisebusse davor stieg
auf 7 an. Von der Großfamilie bis zum Feuerwehrverein war wohl
fast alles vertreten.
Gegen 13 Uhr dann marschierten wir die 500 m nach
Schnappenhammer, wo zahlreiche Flöße in der heißen
Mittagssonne auf der angestauten Rodach bereit lagen. In den
zwei Stunden, die wir ungeduldig warten mussten, fanden sich
immer mehr Abenteurer ein. Ein paar Übermütige sorgten dafür,
dass ein Teil der Gäste bereits vor Beginn der Floßfahrt gründlich
durchnässt wurde. Durch einen Internetbeitrag auf das feuchte
Vergnügen eingestellt, hatten wir wohlweislich auf alle
wasserfeindlichen Dinge, wie Ausweise oder Uhren, verzichtet.
Kurz vor 15 Uhr wurde dem wilden Treiben der "Floßwanderer" ein Ende gesetzt und alle Leute auf
die einzelnen Flöße eingeteilt. Unsere "Reisegruppe" mit 23 Personen platzierte sich hintereinander
auf dem Längsbalken auf Floß Nr. 2. Letztlich kamen etwa 27 Flöße mit je mindestens 20 Personen zusammen. Kein schlechter Einstieg
für die erste Fahrt in der Saison 2003.
Obwohl es sich herumgesprochen hatte, dass wir sehr nass werden sollten, konnten wir uns das
jedoch anbetracht des ruhigen, angestauten Wassers der Rodach noch nicht so ganz vorstellen.
Punkt 15 Uhr bekamen wir kurz ein paar Verhaltensregeln mitgeteilt, u. a. dass wir unsere Köpfe bei
den 5 - 6 Wehren und den Bundesstraßenbrücken soweit zur Seite neigen sollten, dass wir das
Wasser riechen könnten. Nach und nach wurden jetzt die einzelnen Holzbalken aus dem Wehr
entfernt, Floß Nr. 1 in Position gebracht - und ab ging die Fahrt.
War das ein Gekreische! Nun brachten unsere zwei Flößer Floß
Nr. 2 in Startposition - und hui, schon tauchten wir ab. Natürlich
nahm der eine oder andere das "Wasser riechen" allzu wörtlich
und neigte wie ich den Kopf so arg zur Seite, dass mir bei der
Wehrdurchfahrt das eiskalte Wasser im wahrsten Sinne des
Wortes bis zum Hals stand.
Glücklich über die bestandene Wassertaufe mussten wir unter
dem Beifall der vielen
umstehenden Schaulustigen wieder die Köpfe einziehen - die
lichte Höhe der Durchfahrt unter der Bundesstraßenbrücke in Schnappenhammer war mit etwa 50
cm noch niedriger als beim Wehr.
Obwohl uns trotz des herrlichen Wetters (Petrus sei Dank!) die
Kälte der nassen Klamotten bereits in die Glieder drang,
genossen wir die etwa 5 km lange Floßfahrt durch eine
wunderschöne Sommerlandschaft. Jede Stromschnelle kühlte die Füße und jedes weitere Wehr
sorgte dafür, dass die fast schon getrockneten T-Shirts ja nicht völlig austrockneten.
Nach ca. 45 Minuten erreichten wir unter großem Jubel die Flößlände in Wallenfels, wo wir - zwar
völlig durchnässt, aber glücklich - mit dem überreichten Flößerdiplom die erfolgreich bestandene
Floßfahrt bescheinigt bekamen.
Tipp für alle, die diese abenteuerliche Floßfahrt ebenfalls unternehmen möchten: am besten ein
bisschen Hartgeld einstecken, um den Flößern am Ende der Tour ein Trinkgeld geben zu können.
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